Harvest of Art Festival 2013

Arctic Monkeys, Bloc Party, Kate Nash und viele mehr. Das Lineup der heurigen Ausgabe des Harvest of Art Festivals klang vielversprechend. Am Samstagabend wurde dann am Festivalgelände Wiesen eines offensichtlich: die Erwartungen wurden noch übertroffen.

Pünktlich um 14 Uhr eröffneten GIANTREE den Festivaltag. Mit einem tanzbaren Set, inklusive allen bekannten Songs ihres Albums „We all Yell“ – wie „Time Loops“ und „Cascade“ stimmten sie das Publikum ideal auf das ein, was folgte. Zudem schien die Truppe rund um Hele und Roland Maurer sichtlich Spaß auf der Bühne zu haben.

YOUTH LAGOON hätten die gute Stimmung dann fast zunichte gemacht. Nicht nur, dass sie ihr Set um fast eine Viertelstunde zu kurz angesetzt hatten (was bei 50 Minuten geplanter Stagetime eine Leistung ist), wirkten sie wie das genaue Gegenteil zu Giantree. Klar ist die Musik anders, düsterer und weniger tanzbar. Aber derart desinteressiert hätten sich Trevor Powers & Co auch nicht geben müssen. Macht aber nichts, der Rest des Tages entschädigte dafür umso mehr.

Da wären nämlich zum Beispiel „The Eclectic Moniker“. Man sagt Dänen, die im Indie-Rock unterwegs sind, einen gewissen Grad an Verrücktheit nach. Dieses Klischee sollten sie bestätigen. Nicht nur aufgrund terminlicher Engpässe nicht ganz ausgeschlafen – wie sie meinten – hatten sie neben der Musik auch genügend Weißwein auf der Bühne, um das Konzert sicher nicht trocken hinter sich zu lassen. Weiters wechselten sie die Instumente quer durch, und brachten mit 2 Schlagzeugen, gepaart mit ehrlich rüberkommender Sympathie, die Stimmung wieder nach oben. Man darf sich auf jeden Fall auf das Konzert im Wiener WUK freuen!

„Get Well Soon“ lieferten danach eine Show ab, die nahtlos daran anknüpfte. Konstantin Gropper samt Band lieferten eine bemerkenswerte Mischung aus Melancholie und Aufbruchsstimmung. Fast episch anmutende Arrangements, und irgendwie wie eine Mischung aus Youth Lagoon und The Eclectic Moniker wirkend. Nur ohne die schlechten Elemente Erstgenannter. Thumbs up!

Kate Nash sorgte danach für – man verzeihe dieses scheußliche Wort – Girlpower auf der Bühne. Das Publikum ging erstmals so richtig ab, Kate Nash brachte ein Statement für mehr Frauen in der Musik, und für die letzten beiden Nummern wurde die erste Reihe der Fans prompt auf die Bühne geholt. Fannähe kann anscheinend so leicht sein! Jedenfalls die perfekte Einstimmung auf die beiden Headliner des Abends.

Nun aber zu Bloc Party. Trennung, Reunion, Kele Okerekes Soloprojekt – die Band hat schon einiges hinter sich. Umso positiver der gestrige Auftritt. Kele sichtlich motiviert, alte und neue Tracks gleichermaßen – und die Gewissheit, dass bei „Banquet“ und dem Schlusssong „Helicopter“ die Fans noch um eine Klasse mehr shaken als ohnehin schon.

Den absoluten Höhepunkt bildeten jedoch die Arctic Monkeys. Alex Turner, Jamie Cook, Nick O’Malley und Matt Helders präsentierten sich nämlich in Hochform und bildeten den würdigen Abschluss eines gelungenen Festivaltages. Gemeinsam mit Bloc Party sorgten sie für einen mehr als zweieinhalbstündigen Workout der begeisterten Fans – und lassen die Vorfreude auf 2014 bereits jetzt wieder ansteigen!

Fotos: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.