Manuel Normal: Happy Birthday!

„Normal isser nu immer net“ – so in etwa könnte man jenen Jubilar bezeichnen, der am vergangenen Wochenende sein zehnjähriges Bühnenjubiläum in der Linzer Stadtwerkstatt feierte: Manuel Normal, samt Band. Ein Konzert, wo man getrost in Nostalgie versinken konnte.

Support an diesem kalten Samstagabend in der Linzer Stadtwerkstatt kam nicht, wie bis einen Tag vorher angekündigt, von Beda mit Palme, sondern von Melody-Current-Frontfrau Bianca Ortner. Dass deren Stimme bei jedem Ton sitzt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Was leider auch kein Geheimnis mehr ist: dass viele Menschen Artists nicht mehr richtig zuhören. So war trotz gelungen arrangierter Songs der Geräuschpegel im Saal fast unerträglich hoch. Schade drum, die Frau hatte sich mehr Aufmerksamkeit verdient.

Gekommen waren jedoch der Großteil der Besucher wegen Manuel Normal. Man kann ja anscheinend heutzutage zu alles und jedem ein „Releasekonzert“ machen – Manuel Normal nannte es halt zu seinem Bühnenjubiläum „Videoreleasekonzert“. Dies betraf seine neue Single vom kommenden Werk, „Wind“, das zuerst während des regulären Sets gespielt wurde, und zum Abschluss natürlich nochmals, „mit Video“. Auch auf der Setlist: „Virgin“, „Hoitst des Aus“, „Wödmasta“ – also quasi eh alles, was in der Discographie Rang und Namen hat. Mit Gitarrensoli, ein paar Anekdoten und dem einen oder anderen Bier wurde das Konzert noch dazu aufgepeppt.

Dazu eine Lichtshow, wie man sie in der Stadtwerkstatt nur selten sieht, viele, viele, viele bekannte Gesichter im Publikum, und als zum Schluss „Herbert noch mal seine Tätowierung zeigen darf“, darf auch Ursprungs-Drummer und Nicht-Mehr-Bandmitglied Jochen Reidinger an den Drums nochmals aushelfen. Ein gelungener Abend vor allem, aber nicht ausschließlich für Manuel Normal-Fans!

Foto: Christoph Thorwartl

 

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.