DEFTONES: Lavaesk
Wenn die ruhmreichen Beatles die Bezeichnung „beatleesk“ für sich beanspruchen können, dann kann man mit ruhigem Gewissen den Ausdruck „lavaesk“ für die Deftones hernehmen. Vulkanisch, eruptiv und zäh wie heiße Lava bauscht sich „Koi No Yokan“ vor einem auf, doch leider geht das siebte Album der Band weitestgehend überraschungsfrei vonstatten.
Richie Sambora: Aftermath of the Lowdown
Richie Sambora? Der Richie Sambora? Derjenige, der mit Bon Jovi (mit Unterbrechung) seit 30 Jahren auf der Bühne steht? Ja, genau der. Der Gitarrist der ewig jungen (?) Rockband aus New Jersey hat mit „Aftermath of the Lowdown“ sein drittes Soloalbum veröffentlicht. Und fällt damit angenehm aus dem Rahmen.
Placebo: Appetitanregend
Sie können es einfach nicht lassen: Brian Molko, Steve Forrest und Stefan Olsdal spielen wieder mit der Schwere des Lebens und versuchen diesmal, ihr mit der „B3“-EP ein wandelbares Gesicht zu geben. Das ist gelungen. Bevor Placebo 2013 mit siebtem Album zurückkehren werden, schenkt uns das Trio eine fünf Songs umfassende EP als Appetizer.
PAUL BANKS: Aus-dem-Schatten-treten
Wie viel Tiefe kann eine Stimme besitzen? Welches Maß an Charakter muss sie haben, um einen zu begeistern? Möglicherweise kennt Paul Banks, Sänger von Interpol, die Antworten auf diese Fragen. Von Pseudonymen hat er erst mal die Nase voll und veröffentlicht sein zweites Soloalbum unter eigenem Namen. Julian Plenti hat ausgedient. Das macht manches einfach, […]
Spiels nochmal, FM4
Zweimal jährlich erscheint die Soundselection von FM4. Auf zwei CDs wird versucht das beste der letzten Monate und zukünftige Hits zusammenzufassen. Dabei wird eine Scheibe ganz dem heimischen Musikschaffen gewidmet.
TWEAK BIRD: Gegen die guten Sitten
Darf eine Band Gemüse wie Paradeiser, Karotten, Brokkoli oder Stangensellerie auf dem Cover abbilden, ohne gegen die guten Sitten zu verstoßen? Kann etwas zusammenwachsen, was nicht zusammengehört? Wenn die Band Tweak Bird heißt, geht das. Mühelos.
MADNESS: Mutmacher statt Schlechtredner
Ska-Nostalgiker reiben sich die Hände und spitzen die Ohren: Die britische Kultband Madness kehrt mit neuem Album „Oui Oui Si Si Ja Ja Da Da“ zurück. Ob sie damit noch etwas zusagen hat (der Titel lässt auf etwas ganz anderes schließen) und ob von nun an wieder der fröhliche Wahnsinn regiert, ist wohl Ansichtssache.
Bernhard Eder: Ein Kaffee zum Abschied
Es ist vorbei. Was bleibt sind die Erinnerungen, was bleibt ist die Ungewissheit. Man schwankt zwischen Selbstmitleid und Selbstvorwürfen. Nicht ist mehr wie es war. Und das weiß auch Bernhard Eder.
MUSE: Powered by emotions
Das schlechteste Album der Bandgeschichte oder ein weiterer Geniestreich? Auch wenn die Vorabsingle „Madness“ recht schlicht wirkt und sich Zeit lässt, bis sie zündet, wird sie mit jedem Mal immer eingängiger. Und besser. So und nicht anders verhält es sich auch mit „The 2nd Law“, dem bisher einladensten Muse-Album ever. Eine große Überraschung.
BILLY TALENT: Game over?
Rock, den man vor wenigen Jahren mit gutem Gewissen noch unter der Rubrik „Emo“ einsortiert hätte. Wie das mit Trends so ist: Sie kommen und gehen und Zeiten ändern sich bekannterweise, doch die Welt, wie wir sie kennen, ist immer noch ein gefährlicher Ort. Ausgerechnet Billy Talent wollen das mit „Dead Silence“ passend bebildern, da […]