SILVERSUN PICKUPS: Kein Gefühl von Routine
Es gibt nicht wenige Leute, die sagen, die Silversun Pickups aus Los Angeles seien die legitimen Nachfolger der Smashing Pumpkins. Das ist wohl nicht ganz falsch. Sie haben den Sound der 90er ohne Identitätsverlust in die Jetztzeit transportiert – verwinkelter Alternative-Rock, facettenreich, eigenwillig und von Meisterhand gespielt.
Upcoming: MELODY GARDOT @ Jazzfest Wien 2012
Beim Jazzfest Wien geben sie die internationalen Berühmtheiten des Genres, wie schon in den letzten Jahren zuvor, die Klinke in die Hand. Einer unter ihnen: Melody Gardot. Der aus New Jersey stammende Neo-Star des Jazz gastiert am 4. Juli 2012 in der Wiener Staatsoper. Wer bislang nicht weiß, weshalb Melody Gardot eine solch faszinierende Ausstrahlung […]
THE TEMPER TRAP: Creating something beautiful
Mal subtil, mal offenherzig pluckern und blubbern die Schaltkreise. Elektronik, Synthies und stille Sanftmut hat heuer bislang keine andere Band so ausbalanciert auf einem Tonträger vereint wie The Temper Trap. Hat man die Zugangscodes erst mal geknackt, wartet eine dunkelblaue Atmosphäre, die in zwölf Songs innewohnt. Es gibt wenig Aufgekratztes, dafür viel Herzenswärme.
ALABAMA SHAKES: Unzeitgemäße Zeitgenossen
Verflucht retro klingt sie, die Band um Frontfrau Brittany Howard, und damit einhergehend auch ungemein lebhaft. Alabama Shakes machen fernab aller Vermarktungsstrategien und Trends einfach „nur“ gute Musik.
MARILYN MANSON: Flaue Gefühle
A brand new record, the same old problem: „Born Villain“, das achte Album von Marilyn Manson, scheitert auf ganzer Linie. Selten waren sich Fans und Kritiker dermaßen einig.
GOSSIP: Dick im Geschäft
Und auf einmal hat es Klick gemacht: Mit beneidenswerter Unbeschwertheit hat sich Beth Ditto heimlich, still und laut vor drei Jahren in die Herzen der Menschen gesungen. Immer eingängig, nie einfältig. Dieser Triumph bringt das Trio jetzt in die Bredouille. „A Joyful Noise“ bietet nichts Neues, aber Überzeugendes und Schwungvolles aus dem Hause Gossip.
THE MARS VOLTA: Sick of it all
Der Name ist eine Institution, steht für das Experimentelle und Nicht-Angepasste. Zeitgemäße Kategorien? Bei diesem Sound Fehlanzeige. Trotz alledem ist es leider traurige Gewissheit: The Mars Volta sind so vorhersehbar geworden wie ein Regenschauer an einem bewölkten Tag.
ALL THE YOUNG: Gott, der Tod und die Erben
Junge Hüpfer zollen alten Hasen Tribut, werden zu Nachlassverwaltern und eifern vergangenen Helden nach. Tut ja momentan eh keiner so richtig. Trotzdem fehlt All The Young augenblicklich das Alleinstellungsmerkmal.
THE JEZABELS: Aufruhr im Paradies
Hellblauer Horizont über goldgelbem Kornfeld. Welche Landeier sind das denn? In unseren Breitengraden dürften sie kaum jemandem geläufig sein, in ihrem Heimatland sind sie schon seit geraumer Zeit über den Status des Geheimtipps hinaus: The Jezabels kreuzen musikalische Finesse und feminine Sinnlichkeit mit einem luftigen Cinemascope-Sound.
SILBERMOND: Das Gefühl, angekommen zu sein
Zuverlässigkeit, Fleiß, Disziplin und Verantwortungsgefühl sind Eigenschaften, die gut & gerne unter dem Begriff „Deutsche Tugenden“ zusammengefasst werden. Wer möchte, kann Menschen auf solche Attribute reduzieren. Wie weit diese tatsächlich der Wahrheit entsprechen, sei dahingestellt. Silbermond, Deutschlands tugendhafteste und kompakteste Popband (diese Behauptung stelle jetzt ich einmal auf), sind nun „Irgendwo in der Mitte“ angelangt.