Krautschädl: Back to the Roots

Was einige Alben, unzählige Konzerte, vor zehn Jahren und einem Besetzungswechsel geschah, wurde vergangenen Freitag im Welser Alten Schl8hof fortgesetzt. Krautschädl, die Local Heroes schlechthin – hatten sie doch schon im Proberaum dort ihre Werke geschaffen – präsentierten vor etwa 600 Leuten ihre neue Platte „Immer mit der Ruhe“. Ruhig ist jedoch was Anderes.
Als Support hatten sich die Schädler die Jungs von Ibrahim Lässing eingeladen. Die bezeichnen ihr Genre als „Loser Rock“ – wenn das aber so klingt, darf man sich gerne zu den Verlierern zählen. Irgendwo zwischen Pop und aktuellem deutschen Alternative Rock der Marke Marathonmann, Heisskalt und Co angesiedelt, sorgten sie bereits als Support für die ersten Moshpits im gut gefüllten Saal. Überraschung gelungen – auch wenn jetzt vom „tiefen Anspruch in den Texten“ noch nicht die Rede sein kann. Muss es ja auch nicht, solangs Spaß macht.

Apropos „Spaß machen“. Das tun Krautschädl auch im Jahr 2015 noch immer. Nach Besetzungswechsel sind Mölgi und Co wieder mit neuem Material – das einige Zeit auf sich warten ließ – wieder am Start. Und auch heute gilt noch: wo Krautschädl drauf steht, ist Krautschädl drin. Egal ob bei „Gemma Gemma“, der Zugabe „Zeit zum Denga“, „Da Sommla“ oder anderen „Hadern“ – das Publium weiß, wie eine anständige Schädlerein ausschauen muss. Eine Schädlerei, die 600 Menschen glücklich gemacht hat. Eine wahrhaft würdige Schädlerei! Eine Schädlerei, die den Alten Schl8hof mit so viel Energie, wie es sonst einfach nur selten der Fall sein kann, erfüllte. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Energie nach der Wahl in Wels auch weiterhin in dieser Form vorhanden sein wird!

Foto: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.