Sunstain: Thrill And Fever

Neue Flecken auf der Linzer Musklandkarte bietet dieser Tage die Formation Sunstain. Nicht nur, weil unser Redakteur Patrick als neuer Frontmann in der Vierercombo tätig ist, sollte man sich das Debut „Thrill And Fever“ nicht entgehen lassen. Bekannte Gesichter der Linzer Konzertszene haben sich hier zusammengefunden, um die Hard-Rock-Welt zu bereichern. 

Wir kennen das von einigen Bands: aller Anfang ist schwer. Speziell und gerade dann, wenn man von Grund auf neu durchstarten will. Im März 2017 gegründet, dauerte diese sooft erwähnte „Findungsphase“ im Falle von Sunstain etwas länger. Besetzungswechsel, Diskussionen um musikalische Ausrichtungen, kreative Unterschiede stehen hierbei an der Tagesordnung. Umso erfreulicher im Rahmen von Sunstain, dass Patrick Datscher (ehemals Cardiac Arrest, etablierter subtext.at-Redakteur und „sexy Radiostimme“ auf Radio FRO) nach dem Aus seiner ehemaligen Band eine neue musikalische Herausforderung gesucht hat, die von Timo Teuchtmann (Guit), Walter Jahn (Ex-Timestone, Drums) und Konrad Schmiedseder (Bass) komplettiert wird.  Soviel also mal zur Historie von Sunstain.

Hin zur Musik. „Thrill and Fever“ heißt die Debut-EP, die passenderweise zum Jahreswechsel am Neujahrstag erschienen ist. Ideal also, um dem Neujahrskater zu begegnen, denn „Thrill and Fever“ ist vor allem eines: rockig. Klingt nach Plattitüde, ist aber so. Denn Sunstain verbergen nicht, dass ihre Wurzeln im Hardrock/Stoner-Bereich gewachsen sind. Deutlich wird das bereits beim Opener „Meltdown“, einem Rocksong, der einiges enthält, um dem Prädikat „Ohrwurm“ gerecht zu werden. Lieber Patrick, nix für ungut: ich hätte nicht geglaubt, dass du auch die cleanen Parts im Vergleich zur Vorband so gut hinkriegst. Dazu Gitarrensoli, Lyrics über Herzschmerz, Bittersweet Feelings und leisem Optimismus.

„Last One To Stand“ handelt wie so oft von Beziehungen, und, nona, dem immer wieder vorkommenden Endergebnis: dem Scheitern. Gepackt ist das in das bereits erwähnte Hardrock-Gewand, drücken tut es auch, und der Track erfindet das Rad zwar nicht neu, fährt aber ganz gut mit dem Dargebotenen. Auf „New Messiah“ gehen Sunstain dann aber auch etwas ernsthaftere Themen des aktuellen Geschehens nach, eine andere Kluft, die der Band aber auch gut steht. Ein Beweis dafür, dass Sunstain mit ihrer EP auch für etwas stehen möchten und dabei etwas sagen wollen. Mit „Down On Our Luck“ beenden Sunnstain dann auch ihr zwanzigminütiges Debut und gehen ein bisschen auf den Ursprung zurück, oder „Hope is one hell of a drug when you’re feeling numb“, um es mit Sunstain zu sagen. Ein ambitioniertes Debut einer neuen Linzer Formation, die das Genre mit „Thrill and Fever“ zwar nicht neu erfinden, aber sich nahtlos in die Reihe empfehlenswerter Acts aus der Stahlstadt einordnen.

Sunstain – Thrill And Fever

Tracklist:
1. Meltdown
2. Last One To Stand
3. New Messiah
4. Down On Our Luck
Bandpage // Facebook

VÖ: 1.1.2019, Eigenvertrieb
Foto: Florian Lichtenberger

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.