Camino Real im Volkstheater
Willkommen in Camino Real, einer Stadt am Rande der Realität, wo der Wahnsinn feiert und die Verzweiflung Eintrittskarten verkauft. Man könnte sagen, ein Fiebertraum mit Mariachi-Sound. Tennessee Williams hat mit diesem Stück keine gewöhnliche Bühne geschaffen, sondern eine surreale Kreuzung zwischen Vorhölle, Traumfabrik und absurder Literaturparty.
Nie ohne mein Team Slam!
Die Wiener Poetry-Slam-Szene wurde Zeugin eines historisch ersten Events – des allerersten Team-Poetry-Slams (der keine Championship war) im Herzen der Stadt. Vier Teams aus dem deutschsprachigen Raum brachten eine unbändige Energie und Sprachkraft ins Theater am Spittelberg und zeigten, wie viel Poesie und Power in der Teamarbeit steckt.
Wonderland
Das erste Musical der Spielzeit 24/25 im Landestheater Linz ist „inspiriert und nicht ganz genau nach den Büchern von Lewis Carol“. Wir durften die neue Alice ins Wonderland begleiten und auf alte Bekannte in einer neu gedachten Geschichte treffen.
Wir haben es nicht gut gemacht
Die Lesung des Briefwechsels von Ingeborg Bachmann und Max Frisch im Wiener Akademietheater war ein intimes Erlebnis. Es fühlte sich an, als hätte man einen sehr langen WhatsApp-Chat einer On-off-Beziehung gelauscht. Gelesen von Caroline Peters und Roland Koch, öffnete die Lesung einen tiefen Einblick in die durchwachsene Beziehung der beiden Literaten.
„Wir / Allein“ – Ein neuer Blick auf Freundschaft
„Wir / Allein“ setzt einen erfrischenden Fokus auf Freundschaften statt romantischer Beziehungen. Die interaktiv-immersive Produktion am Theater der Uni Regensburg von Cora Frank und Isa Fallenbacher, fordert das Publikum aktiv heraus: Es trifft Entscheidungen, die den Verlauf beeinflussen.
Biedermann und die Brandstifter
Die Inszenierung von Biedermann und die Brandstifter im Theater in der Josefstadt lässt sich wohl am treffendsten als ein extravagantes Camp-Erlebnis bezeichnen. Die theatralische Überspitzung und das Over-the-Top-Spiel geben dem Stück eine absurde Note, die sicher nicht jeden Geschmack trifft, aber durchaus unterhält.
Orlando mal sieben
Es gibt Geschichten, die einfach nicht altern. So auch Virginia Wolfs Roman Orlando. Therese Willstedts Interpretation der Erzählung im Akademietheater führt uns aufs Eis – oder besser gesagt: auf den frostigen Boden des elisabethanischen Londons, wo seine Geschichte beginnt. Ganze zwei Stunden dürfen wir uns mit Orlando in Identitätskrise wiegen.
Flecken auf Blusen und andere Bedenken
In „Jekyll & Hyde & alle ängstlichen Bedenken“ wird Robert Louis Stevensons klassische Erzählung von Gut und Böse in einer neuen Inszenierung aufgegriffen. Das Stück zeigt uns endlich, wie man richtig Böse ist und entlockt dem Publikum den ein oder anderen Lacher. Die Handlung bleibt jedoch stellenweise undurchschaubar.
Schiss auf die Etikette
LOST (DU WEISST WIESO) von Olivia Axel Scheucher ist der Aufschrei der Gen-Z zum Klimawandel. Mit der Uraufführung gelang es, ein Werk auf die Bühne zu bringen, das sich sowohl inhaltlich als auch sprachstilistisch über Theaterkonventionen hinwegsetzt. We were craving some climate change-criticism and Kosmos Theater made some from scratch.
Zwischen Drogen und Langeweile
Seit September läuft Stephan Kimmigs Inszenierung von Virginie Despentes’ Briefroman Liebes Arschloch im Volkstheater. Doch der Versuch, dieses wortgewaltige Werk auf die Bühne zu bringen, verläuft leider eher zäh. Während das Publikum pünktlich erschienen ist, kam das Stück selbst gefühlt drei Jahre zu spät.