Spieletest: Alan Wake
Bestsellerautor Alan Wake hat ein beruflich schwerwiegendes Problem. Genauer gesagt leidet er seit zwei Jahren unter einer tiefsitzenden Schreibblockade. Deshalb beschließen er und seine Frau Alice, sich mal eine Auszeit vom Alltag zu gönnen und fahren daraufhin in die idyllische Kleinstadt Bright Falls, um dort ihren wohlverdienten Urlaub zu verbringen. In dem verträumten Städtchen angekommen mieten sie sich ein kleines beschauliches Häuschen, sehr weit abgelegen von all dem Trubel der Großstadt. Dumm nur, dass es genau am Cauldron Lake, einem mythenumwobenen See, steht, der laut Einwohner Ursache für das Verschwinden von mehreren Personen verantwortlich sein soll. Wie es der Zufall so will passiert das unglücklicherweise auch seiner Frau, die eines Nachts plötzlich wie vom Erdboden verschluckt für Alan nicht mehr aufzufinden ist. Verstört durch dieses Ereignis begibt sich Alan auf die Suche nach ihr und stößt dabei im weiteren Spielverlauf auf seine physischen und psychischen Grenzen und fragt sich mehr als einmal, ob all das Geschehene nun Realität oder Einbildung sei.
Kleine Taschenlampe, brenn
Bright Falls ist eines dieser typisch ländlichen Orte mitten im Nirgendwo, die schon für manches Horrorszenario in Film, Fernsehen & Co herhalten musste.
So verschlägt es euch auch in dem Spiel durch furchterregende Wälder, düstere Höhlen, gefährliche Minen und natürlich in die Stadt Bright Falls selbst, die bei Nacht auch nicht gerade für ein Gefühl der Geborgenheit sorgt. An vielen Stellen im Spiel werdet ihr dabei von Wesen, den „Besessenen“, angegriffen. In Form von Schattenmenschen, angriffslustigen Krähen und umherfliegenden Gegenständen trachten diese nach eurem Leben. Doch ganz so wehrlos ist ein Schreiberling dann auch nicht wie mancher so denkt. Ausgerüstet mit Schußwaffe und Taschenlampe geht es euren Gegnern an den Kragen. Dabei müsst ihr mit dem Lichtspender oder einem anderen im Spiel erhältlichen Leuchtkörper euren Feinden die schützende Dunkelheit die sie umgibt vertreiben. Habt ihr das geschafft sind sie verwundbar und ihr könnt ihnen mit Pistole, Schrotflinte, etc. den Garaus machen. Hat euch trotzdem mal ein Gegner verletzt sucht ihr euch am besten unter einer größeren Lichtquelle wie zum Beispiel einer Straßenlaterne Schutz. Dort könnt ihr am schnellsten eure Lebensenergie wieder auffüllen und ihr seid vor den zahlreichen Feinden geschützt. Im Gegenteil dazu die beklemmende Schwärze der Dunkelheit die euch sonst umgibt, wo ihr jederzeit von allen Seiten angreifbar seid. Und ihr werdet mehr als einmal hinterrücks von einem der zahlreichen Widersacher überrascht. Nichts für schwache Nerven eben.
Kurze Fahrsequenzen in denen ihr das Auto steuern könnt, in dem der Charakter sitzt, lockern das Spielgeschehen etwas auf und bringen Abwechslung in den sonst etwas linearen Verlauf des Spieles, der dadurch besticht, dass die Hauptaufgabe immer darin besteht von A nach B zu gelangen, und ab und an Personen vor angreifenden Gegnern zu schützen.
Schneller als ein Schatten
Holt einer der Schattenmenschen mal zu einem Schlag aus, könnt ihr durch drücken der LB Taste und dem linken Stick, im letzten Moment seinem Hieb ausweichen. Das meistern dieser Fähigkeit wird euch mit Sicherheit mehrere Male den Restart am letzten Kontrollpunktes ersparen.
Kleines Manko nebenbei sind das Überqueren von Hindernissen per Sprung. Teilweise bleibt Alan dabei hängen und erst nach mehrmaliger Wiederholung erreicht er die höher gelegene Plattform oder überspringt das zu überwindende Objekt. Sonst haben sich die Entwickler steuerungstechnisch auf altbewährtes verlassen und ihr werdet euch darin schnell zurechtfinden.
Fazit
Die lange Wartezeit hat sich gelohnt. Alan Wake ist ein Spiel das man so noch nicht erlebt hat. Spannungsgeladene Story, wirklich atemberaubend schöne Umgebungsgrafik und die packenden Gefechte mit den Gegnern erfreuen jedes Spielerherz, wenn es nicht gerade vor lauter Schreck in die Hose rutscht. Patzer bei Sprungpassagen und wenig Abwechslung im Spielgeschehen sind kleine Fehler, die jedoch dem Gesamtkunstwerk keinen großen Schaden zufügen.
Positiv: Story, Grafik, Sound, Atmosphäre
Negativ: wenig Abwechslung
Facts:
- Hersteller: Microsoft
- Entwickler: Remedy
- Spieler: 1 Spieler
- Gespielt auf Xbox 360
Foto: Microsoft