Hogwarts Legacy
Artwork: Warner Bros. Games

Hogwarts Legacy

Das Warten hat endlich ein Ende: Hogwarts Legacy, das von Potterheads meist erwartete Spiel des Jahres, ist da! Es bietet neben wunderschöner Grafik und tollem Gameplay auch noch eine grandiose Welt mit packender Story, die zeitlich lange vor Harry Potter stattfindet, jedoch trotzdem Easter Eggs bietet, die Potter-Herzen höherschlagen lässt.

Ich denke mir ging es nicht anders als vielen Potterheads. Die letzten Tage vor dem Release des RPGs habe ich gezählt als würde Weihnachten vor der Tür stehen. Die Vorfreude darauf endlich mein eigenes Haus zu wählen (Gryffindor, was sonst?), um dann das Schloss und die umliegenden Ländereien zu entdecken, war riesig. Als das Spiel dann endlich da war, stellte ich schnell fest: das Warten hat sich gelohnt!

Story

Hogwarts Legacy spielt im Jahr 1890, also gut 100 Jahre vor Harry Potter (der erst 1991 nach Hogwarts kommt), während der Zeit der Koboldaufstände. Angeführt werden diese Aufstände von Ranrok, einem Kobold, der gemeinsam mit dem dunklen Magier Victor Rookwood unter einer Decke steckt und sich gegen die Zauberergemeinschaft erheben will. Selbst spielt man einen fünfzehnjährigen Charakter, der*die erst in der fünften Schulstufe nach Hogwarts kommt. Um mit anderen Schüler*innen mithalten zu können bringt uns Professor Fig bereits im Vorfeld ein paar simple Zaubersprüche bei. Dabei beginnt das Abenteuer in Gringotts, der Koboldbank in der Winkelgasse, wo wir auch zum ersten Mal Ranrok sehen, und so auch in sein Visier geraten.

Das interessante an unserem Charakter ist, dass er*sie Alte Magie sehen und benutzen kann und man somit auch in der Lage ist, mächtige und unbekannte Zauber einzusetzen. In Hogwarts angekommen können wir schließlich unser Haus wählen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass alle Häuser bis auf Ravenclaw eine eigene zusätzliche Questreihe haben (Hufflepuff beispielsweise ist das einzige Haus, dass Zugang zu Askaban hat). Im Verlauf der Geschichte erlernt ihr einige bekannte Zaubersprüche, inklusive unverzeihlicher Flüche, und könnt dabei auch selbst wählen wie gut oder böse ihr werden wollt.

Einfach nur magisch

Die Welt von Hogwarts Legacy sieht dank der wunderschönen Grafik einfach fantastisch und vor allem magisch aus. Hogwarts selbst ist mit so viel Liebe zum Detail gestaltet. Es lässt uns neben Filmschauplätzen, wie der großen Halle, dem Raum der Wünsche oder dem Gryffindor Gemeinschaftsraum, noch viele weitere Räume und Gänge entdecken, die man noch nicht kannte.

Die Ländereien rund um das Schloss sehen einfach nur gigantisch aus und bieten unfassbar viele Möglichkeiten zum Entdecken. Dank vieler Nebenquests, Rätseln, Schätzen und Tierwesen (bekannt aus „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind„) verliert man daran auch nicht so schnell die Lust. Ich muss zugeben: ich könnte ewig durch Hogsmeade laufen, im Honigtopf Süßigkeiten essen, Zutaten für meine Zaubertränke kaufen oder einfach nur sinnlos mit dem Besen oder auf meinem Hippogreif durch die Gegend fliegen. Man fühlt sich einfach wie ein richtiger Zauberer bzw. eine richtige Hexe. Falls ihr euch jedoch wundert wieso es kein Quidditch gibt: das liegt daran, dass der Schulleiter, Phineas Nigellus Black (ein Ur-ur-Großvater von Sirius Black) es zu Beginn des Jahres verbietet. Aber auch Zauberschach sucht man leider vergebens.

simples gameplay ohne sinnlosigkeiten

Das Gameplay von Hogwarts Legacy ist im Allgemeinen gut gelungen, bis auf wenige Kleinigkeiten, wie zum Beispiel das Klettern oder dass man nicht überall vom Besen steigen kann. Besonders ansprechend finde ich, dass das Entwicklerstudio offenbar bereits ahnte, dass es mit dem Spiel eine nicht unwichtige Gruppe an Menschen ansprechen wird, die normalerweise nicht zocken. Das Spiel ist also auf vielen Ebenen auch für jene, die sich zum ersten Mal an ein Rollenspiel bzw. an ein Game generell wagen geeignet. Genauso wie für Menschen wie mich, die seit sie denken können einen Kontroller in der Hand und zuhause sechs Konsolen stehen haben. Die Bedienung ist einfach zu kapieren, bietet jedoch auch für Geübte an den richtigen Stellen eine Challenge.

Außerdem positiv anzurechnen ist, dass sich das Spiel nicht mit Sinnlosigkeiten befasst (wie es beispielsweise in dem ein oder anderen Assassin’s Creed der Fall ist). Es zwingt uns nicht dazu etliche Stunden an den immer gleichen Nebenquests zu vergeuden, nur um den einen unwichtigen Boss zu besiegen, der in der ohnehin nicht vorhandenen Story grundsätzlich nichts zu suchen hat. All das passiert hier nicht. Es gibt viel Zauberhaftes und Spektakuläres zu tun in Hogwarts Legacy. Bis auf ein paar Ausnahmen könnt ihr dabei selbst entscheiden, womit ihr euch befasst und womit nicht.

Ein grandioses RPG

Hogwarts Legacy ist ein grandioses RPG, sowohl für Potterheads als auch für Menschen, die mit den Filmen und Büchern nichts anfangen können. Es gibt eine unglaubliche Welt zu entdecken. Dass man Quidditch nicht (oder noch nicht) ins Spiel integriert hat, hat mich zu Beginn schon angekotzt, besonders weil es so tief in der Harry Potter Geschichte verankert ist. Bei all dem was das Spiel jedoch sonst bietet kann ich das aber aktuell noch verzeihen, da man sich dafür wirklich bemüht hat den Rest des Spiels verdammt gut umzusetzen.

Heutzutage scheint es ja leider schon fast normal, dass man Spiele unfertig und mit mehr Bugs als NPCs veröffentlicht. Was Quidditch betrifft hoffe ich aber auf ein DLC, da ich es wirklich gerne spielen möchte. Da ich hiermit lange nicht der Einzige bin denke ich, dass sich dieser Wunsch auch erfüllen wird. Hogwarts Legacy ist jetzt schon das Spiel des Jahres und ich bin zuversichtlich was die Zukunft einer ganzen Spielereihe betrifft.

Hogwarts Legacy

Publisher: Warner Bros Games
Entwickler: Avalanche Software
Plattformen: PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One, Nintendo Switch PC
Testplattform: Xbox Series X
Release Next Gen Konsolen: 10.02.2023
Release Last Gen Konsolen: 04.04.2023

artist, writer, graphic designer