Dreidimensionalen Spaß für die Hosentasche
Wer mochte ihn nicht, den guten, alten Gameboy? Gemütlich eine kleine runde Tetris im Freibad oder ein wenig Super Mario im Bus auf dem nach Hauseweg, der graue Klotz war in der Kindheit kaum wegzudenken. Mehr als 25 Jahre sind vergangen, seit das Urgestein des Mobile-Gaming auf den Markt kam und so ist es wenig verwunderlich, dass Videospiele immer mobiler werden.
Natürlich wird der Markt mit den fixen Wohnzimmerkonsolen bleiben, aber für lange Flüge, Bus- und Zugfahrten ist eben ein Handheldgerät sehr praktisch. Mittlerweile kann man hervorragend am Handy spielen, dafür gibt es für alle Modelle zigtausend Games in den App-shops, aber ich konnte mich für diese Art des Videospielen nie wirklich faszinieren. Dafür bin ich viel zu verwöhnt von Nintendo, Sony und Co.
Die technologische Entwicklung machte auch bei den tragbaren Spielkonsolen nie halt. Auf den Gameboy folgte der GB Colour, dann Advance und so weiter. Aber 2011 brachte Nintendo etwas ganz Kurioses auf den Markt. Den Nintendo 3DS. Das Design glich dem Vorgänger, oben Bildschirm und unten einen Touchscreen. Durch ein ziemlich Simples „Wackelbild“-Konzept konnte der Bildschirm 3D ohne jegliche Hilfsmittel darstellen. Ein zweischneidiges Schwert, da man nur von einem gewissen Punkt diesen Effekt genießen konnte. Doch am 13. Februar hat Nintendo die Werbetrommel ein weiteres Mal auf Vollgas gestellt und den „NEW“ Nintendo 3DS auf den Markt gebracht.
Das Gerät kommt wie schon mittlerweile gewohnt in zwei Ausführungen, Classic und XL. Dabei geht es aber grundsätzlich nur um die Größe des eingebauten Displays. Der New 3DS verfügt diesmal aber über eine Headtracking-Funktion, somit kann man den 3D Effekt aus jedem Winkel sehen. Die Prozessorleistung wurde erhöht, das kommt neuen Spielen, der Downloadgeschwindigkeit und dem Internetbrowser am Gerät zugute. Dazu kommen zwei neue Tasten, die am oberen Ende des Geräts neu eingebaut wurden. Mit diesen Zusatzbuttons und dem neuen C-Stick würden sich auch leicht Ego-shooter am New 3DS spielen lassen. Der von mir eben erwähnte C-Stick ist dann schon das letzte neue Feature. Ein kleiner Gumminippel, der neben den Normalen ABXY Buttons ruht, mit dem man nun einen zweiten Stick imitiert. Zu meiner Verwunderung hat man den kleinen Stick schneller liebgewonnen als man denkt – und so machen alles in allem eigentlich alle Verbesserungen einen Sinn.
An den Grundfesten des Ausstattung hat sich eigentlich nicht viel geändert. Immer noch mit drei Kameras ausgerüstet, zwei außen und eine innen, kann man Fotos in 3D schießen. Diese sehen zwar sehr matschig aus, aber man kann dabei sehr dämlich mit Einstellungen und anderen Modi herumspielen. Auch Videos gehen. Der Internetbrowser wurde auch verbessert, also kann man nun mit Tabs surfen, Videos abspielen und die Schnelligkeit wurde optimiert.
Verbesserung der Hardware hin und her, ich stelle mir trotzdem die Frage, warum man nicht an all diese Dinge nicht schon beim ersten Release gedacht hat. Damals wurde der 3D Effekt vor Release gefeiert, aber diese Stimmung zog sich bald zurück. Viele Meinungen waren davon voreingenommen, dass der Effekt damals nur im genauen Winkel funktionierte. Ich bin immer noch der Meinung, dass der dreidimensionale Effekt Spiele einfach schärfer aussehen lässt. Ich kann Entfernungen von mir und meinen Gegnern einschätzen und wesentlich räumlicher dabei sehen. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass dieses Problem mit dem gewissen „Sweet Spot“ gelöst wurde, und man nun gemütlich dreidimensional spielen kann.
Alles in allem ist der New 3DS ein mehr als würdiger neuer Vertreter der Nintendo Handheld-Generation. Der nun relativ gut gelöste 3D-Effekt bei Spielen und Videos, die mehr als große Auswahl an Spielen für das System haben mich wiedereinmal überzeugt. Nintendo hat es noch drauf.