Krool Kickz: „Eigentlich heißt es Dreieck Records“

Bevor der letzte junQ.at-Qlash losging, hatten wir noch Zeit für ein kurzes Gespräch mit unserem Headliner: dem nicht-nur-DJ Krool Kickz alias Dom Kardashian.

subtext.at: Was ist deine Motivation beim Auflegen?

Dom Kardashian: Ich höre beim Fortgehen gerne das, was mir gefällt. Ich mache gerne selber die Stimmung. Heute kannst du deine Freunde durch Facebook und Soundcloud wissen lassen, was du so spielst. Die kennen dann deinen Stil, deine Musikrichtung, und das ist wie miteinander fortgehen. Auch wenn du oben am DJ-Pult stehst und die anderen Leute unten. Du verlierst du nie den Kontakt, und das macht Spaß.

subtext.at: Du hast auch auf Bällen gespielt und ähnlichen Veranstaltungen, wo nicht die Musik im Vordergrund steht. Was hältst du davon?

Dom K.: Eigentlich habe ich ja erst auf zwei Bällen gespielt. Wenn mich jemand für einen Ball haben will, dann sage ich: „Hört euch vorher meine Musik an, meine Mixes, und wenn ihr glaubt, das passt, dann bucht mich“. Ich sage nicht zu jedem Booking sofort ja. Das bekommst du mit der Zeit ein Gefühl dafür. Am Anfang machst du da einfach mit, und dann spielst du dort deine Musik und fährst voll ein damit. Also auf Bällen spiele ich heute eher nicht mehr, das ist vorbei. Da passt meine Musik nicht hin, und wo ein DJ nur zur Beschallung gebraucht wird, da bin ich der Falsche.

subtext.at: Also war das nur am Anfang zum Bekanntwerden?

Dom K.: Ja, aber es hat natürlich auch Spaß gemacht. Ich habe auf zwei Bällen im Kremstal aufgelegt, und da sehen die Bälle anders aus. Da ist die Disco kein Nebenraum, sondern da sind ein paar hundert Leute drinnen und das ist der Raum, wo sich alles abspielt.

subtext.at: Hast du Vorbilder in der Musikszene?

Dom K.: Eher nicht. Ich versuche, meinen eigenen Weg zu gehen.

subtext.at: Was hast du für einen Bezug zu Linz?

Dom K.: Zu Linz habe ich keinen großen Bezug. Ich bin in Oberösterreich aufgewachsen und in die Schule gegangen, und dann bin ich nach Wien gezogen. Natürlich habe ich ein paar Freunde in Linz. Linz ist sicher familiärer, aber ich kenne die Stadt zu wenig um noch mehr dazu zu sagen. Ich bin lieber in Wien, ich wohne, studiere und lebe dort.

subtext.at: Wo du gerade das Studieren erwähnst: Du studierst Tontechnik in Wien. Ist dann das DJing die willkommene Abwechslung, um den „braven Tontechnikeralltag“ zu verlassen?

Dom K.: Das geht Hand in Hand. Wenn ich zu einem Gig komme und irgendwas klappt mit der Tontechnik nicht, bin ich schnell einmal der Troubleshooter. Außerdem kann ich ja alles was ich tontechnisch mache auch für meine Produktionen verwenden. Das hat auch fast gleichzeitig begonnen, die Wahl meines Studiums und meine DJ-Karriere.

Du hast auch ein eigenes Plattenlabel, Delta Records…

Dom K.: …nein, Dreieck Records. Das ist eine lustige Geschichte. Das habe ich nämlich jetzt schon öfter gehört, weil ich im Namen nur das Dreieck genommen habe. Das Dreick ist auf dem Mac ein Delta, wenn man die K-Taste und die Optionstaste drückt. Ich habe mir gedacht: Hey, das ist witzig, das ist doch eigentlich ein Dreieck! Und ich bin schon einige Male darauf angesprochen worden. Aber eigentlich heißt es Dreieck Records.

subtext.at: Und was ist das für ein Gefühl, wenn man ein eigenes Plattenlabel hat?

Dom K.: Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, fällt dir ein riesiger Stein vom Herzen. Das waren jetzt vier Monate Arbeit, wo ich ständig von A nach Z gerannt bin und nicht viel geschlafen habe. Das ist eben in Österreich so mit den vielen Behörden und Ämtern, da geht das nur über viele Umwege. Aber dann ist es super. Du machst nicht mehr nur deine eigene Sache. Du arbeitest mit anderen Künstlern zusammen und produzierst für sie – was ja auch naheliegend ist für einen Tontechniker.

subtext.at: Gibt es Orte auf der Welt, wo du unbedingt einmal spielen willst?

Dom K.: Auf jeden Fall LA.

subtext.at: Egal wo in LA?

Dom K.: Es sollte natürlich schon eine halbwegs angebrachte Location sein. LA – und Sydney.

subtext.at: Was erwartest du dir sonst noch von der Zukunft?

Dom K.: Es wird schwieriger werden. Ich glaube, dieses ganze In-die-Fresse-Electrogenre ist langsam am Bröckeln. Da wäre es interessant, was dann in Zukunft daraus entsteht.

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