Blackout Problems: Sweet, Sweet Kaos
Eine der Bands, die in ihrem Heimatland Deutschland steil gingen, hierzulande aber gerne immer noch als Geheimtipp bezeichnet wird: Blackout Problems. Zwei Jahre, nachdem mit „Holy“ die Platte erschienen ist, die hier in der Redaktion monatelang auf Heavy Rotation am Start ist, ist mit „Kaos“ der Nachfolger am Start. In der Heimat? In den Himmel geschossen. Sollte er hierzulande übrigens auch, denn „Kaos“ ist eine Platte ohne Schwäche.
„How the Fuck are you doing?“ – Blackout Problems sprechen ihren Zuhörer auf dem aktuellen Album „Kaos“ gleich im ersten Song „How Are You Doing“ gleich mal direkt an. Fast so, als man es von ihrem Vorgänger „Holy“ direkt übernommen hätte. Danach biegen die Münchner aberauch mal in eine andere musikalische Richtung ab. Post-Rock-angehauchter, etwas ruhiger, fast schon laid back kommt nämlich der Titeltrack „Kaos“ daher. „I Love The Taste Of Chaos“ wird hier in fast schon bittersüßer Manier gesungen. Für Blackout-Problems-Verhältnisse wohlgemerkt, denn ganz leugnen können sie ihre Poppunk-Vergangenheit dann doch nicht. Ist auch gut so.
Live eine Urgewalt: Blackout Problems
Langsam, aber sicher entwickelt sich auf „Kaos“ ein zwölf Tracks umfassendes Werk, mit dem man wohl nicht aufs allererste Hören warm werden kann. Was wir hier mittlerweile als Qualitätsmerkmal sehen. Denn mit jedem Durchgang entwickelt sich die Platte im Endeffekt zu einem großen Ganzen, wo man jedes Mal ein neues Highlight als seinen persönlichen Favoriten auswählt. Das ist einmal die Hymne „911“, die man sich dann wohl auf jeder Live-Setlist als Fixpunkt erwartet, beim zweiten Mal dann ist es „Queen“, das man gerne an einem Sonntagnachmittag zu Hause auf den Plattenteller wirft. Midtempo-Nummern wie „Sorrow“ und „Kontrol“ stellen auch diejenigen zufrieden, die nicht immer Vollgas geben wollen, Nummern wie „Holly“ drücken auf die Tränendrüse. Generell scheint „Kaos“ eine Platte zu sein, die möglichst viele Facetten abdecken möchte.
Eine Platte wie ein Showcase eines breiten musikalischen Schaffens, das die Emotionen des Hörers fast noch besser beeinflusst als es „Holy“ vor gut zwei Jahren schon getan hat. Sollte sich jemand fragen: „How The Fuck Are They Doing?“, man müsste mit einem „Pretty Well“ antworten. Denn Blackout Problems schaffen es, den Hörer ein ganzes Album lang an die Kopfhörer zu fesseln. Etwas, was heutzutage immer seltener wird. Leider: denn bei Blackout Problems kann man neben großartigen Liveshows auch auf Platte vollends zufrieden sein. Eine Platte, deren dazugehörige Tour man im Herbst/Winter eher nicht verpassen sollte!
Blackout Problems gehen mit neuem Album natürlich auch wieder auf Tour:
04.10.2018 AT – Posthof Linz w. Itchy
05.10.2018 AT – Rockhouse Salzburg w. Itchy
06.10.2018 AT – p.p.c. Graz w. Itchy
01.11.2018 DE – Konstanz- Kulturladen
02.11.2018 CH – Zürich- Dynamo
03.11.2018 DE – Stuttgart- Wizemann Club
05.11.2018 DE – Saarbrücken- Kleiner Club
06.11.2018 DE – Frankfurt am Main- Das Bett
07.11.2018 DE – Köln- Gebäude 9
09.11.2018 DE – Bremen- Tower
10.11.2018 DE – Hannover- Chez Heinz
12.11.2018 DE – Hamburg- Knust
13.11.2018 DE – Berlin- Musik & Frieden
14.11.2018 DE – Leipzig- Naumanns
16.11.2018 AT – Wien- Chelsea
17.11.2018 DE – Nürnberg, Club Stereo
21.11.2018 CZ – Prag, Rock Cafe
22.11.2018 DE- Dresden- Groove Station
23.11.2018 DE- Rostock- Peter Weiss Haus
24.11.2018 DE- Osnabrück- Bastard Club
26.11.2018 DE- Dortmund- FZW Club
27.11.2018 DE- Koblenz- Circus Maximus
01.12.2018 DE- München- Technikum
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Fotos: © Christoph Thorwartl