KATZENJAMMER: Rock auf Ruhig / Arena Wien

Ihre Shows mit Tanzmuskelkatergarantie sind vielen ein Begriff, mit ihrem aktuellen Album „Rockland“ stoppten die vier Norwegerinnen von Katzenjammer vergangenen Donnerstag auch in Wien. In der Arena wurde verlässlich eine euphorische Show abgeliefert – auch wenn Katzenjammer musikalisch betrachtet im neuen Album (absichtlich?) ein wenig von ihrer Urgewalt verloren haben.

Stichwort Urgewalt: der Einstieg in den Abend mit Labelkollegin Ine Hoem fiel definitiv alles andere als urgewaltig aus. Sphärisch sang sie sich vor bereits gut gefüllter Halle durch ein mäßig spannendes halbstündiges Set – das mit dem Publikum aufwärmen üben wir lieber noch einmal.

INE HOEM @ Arena Wien

Auch der Opener bei den vier Norwegerinnen fiel erstaunlich ruhig für Katzenjammer-Verhältnisse aus. Passend zur Bühnendeko im Kinderzimmerstyle startete man locker flockig mit „Old de Spain“ vom aktuellen Album und stimmte damit gleich auf dessen Grundtenor ein. Die vier Ladys sind nun etwas gezähmter unterwegs, schreiben ihre Songs großtenteils selbst und lassen dennoch keinen Zweifel daran, dass sie auch noch wild können. Der Beweis folgte prompt mit „Ouch“ vom Debutalbum „Le Pop“.

KATZENJAMMER @ Arena Wien

Dass viele im Publikum entweder die Eltern oder die Kinder von Katzenjammer hätten sein können, störte nicht am gemeinsamen feiern. Vor allem Klassiker wie „Rock Paper Scissor“, „A Bar in Amsterdam“ oder aber auch die aktuelle Singleauskopplung „Lady Grey“ wurden textsicher und – vor allem für das ältere Publikum erstaunlich – ausdauernd abgefeiert.

KATZENJAMMER @ Arena Wien

Katzenjammer haben sich weiterentwickelt. Zwar verwenden die vier noch immer ein Instrumentensammelsurium, mit dem man auch gut ein Orchester ausstatten könnte, sie setzen diese aber mittlerweile überlegter und pointierter ein. Der Katzenjammer-Sound hat aus seiner Sturm-und-Drang- Phase herausgefunden und klingt zwar jetzt etwas erwachsener, zaubert einem aber trotzdem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Fotos: © Markus Wetzlmayr