Evil Mopped: „Und, wie viele Handtücher braucht ihr?“

Eine der Bands, die heuer am junQ.at Geburtstagsqlash gespielt haben, ist die Punk-Band „Evil Mopped“. subtext.at hat sie natürlich vors Mikrofon gebeten und über Frequency, Yu-gi-oh Karten und Catering-Überraschungen gesprochen.

Evil Mopped besteht aus vier Mitgliedern. Georg am Bass – der laut eigener Aussage immer zu leise auf der Bühne ist, Gunter am Schlagzeug, von dem es leider nie Fotos gibt, Daniel an der Lead-Gitarre (er steht auf Bier) und Michi an den Vocals, dem bei seiner Selbstbeschreibung leider nichts eingefallen ist. Das Interview selbst war sehr entspannt – aber lest selbst.

subtext.at: „Ich stehe auf Bier“ – Bier oder Wasser auf der Bühne? Und wenn Bier – welches?
Alle: Bier.
Daniel: Wieselburger. Eindeutig.
Michi: Schwechater.
Georg: Stiegl eigentlich. Aber Schwechater ist auch gut.
Michi: Einigen wir uns auf Schwechater.

subtext.at: Wenn wir gerade schon bei Schwechat sind – ihr seid ja eine Schwechater Punkband. Wie darf man sich die „Punkszene“ in Schwechat vorstellen, gibt es sowas überhaupt außerhalb der Arena?
Daniel: Abgesehen von Wien jetzt? Also bei uns in Schwechat ist „tote Hose“, kann man sagen. In der Umgebung auch. Im Burgenland geht’s aber ab. Wien ist aber auch tote Hose.
Michi: In Fischamend gibt’s den Stand up Club, da sind dann immer gut 20 Leute. Das wars dann aber auch schon im Großen und Ganzen.

subtext.at: Warum tut ihr euch das dann an, in diesem Umfeld eine Punk-Band zu gründen?
Gunter: Weil es immer schon die Musik war, die wir machen wollten. Weil wir gerne selber Musik machen und weil es leiwand ist, deine eigenen Ideen zu Liedern verarbeiten zu können.

subtext.at: Eine Frage, die wir eigentlich nie stellen – aber hier aus Interesse: „Evil Mopped“ setzt sich aus Deutsch und Englisch zusammen – wie seid ihr darauf gekommen?
Daniel: Mir fallt jetzt keine andere Geschichte ein als die Wahre. Ich war mit meinem Bruder in Griechenland – und unter anderem war bei unseren Freunden auch ein Pärchen dabei. Deren Sohn hatte gefälschte Yu-Gi-Oh-Karten gehabt. In unserer „Fettn“ haben wir uns dann eine Karte angeschaut, und da ist dann „Evil Mopped“ drauf gestanden. Mit hartem T. Anscheinend ein altes Wort für „Kind“. Da hab ich mir geschworen, dass, wenn ich je eine Band gründen sollte, die „Evil Mopped“ heißen soll. Wir haben Tränen gelacht über den Namen. Ein paar Monate später wars dann halt so.

subtext.at: Stichwort „Evil Muppet“ – seid ihr auch sowas wie Bad Boys?
Gunter: Nur wenn wir fett sind, wahrscheinlich.
Michi: Wenn wir jetzt alle sagen, was wir schon für Scheiße gebaut haben, dann….

subtext.at: Also, dann bitte um eine Anekdote. Der größte „Scheiß“, den ihr je bei einem oder nach einem Konzert veranstaltet habt?
(alle räuspern sich) Georg: Mein Höhepunkt? Nach dem Frequency. Ich hab mich ziemlich angesoffen, bis wir draufgekommen sind, dass eigentlich keiner von uns mehr heim fahren kann. Ich bin dann aufs Klo, hab gekotzt, und bin nach Hause gefahren.

subtext.at: Ihr habt dort selbst gespielt? Wann?
Daniel: Letztes Jahr 2010. Auf der Green Stage.
Gunter: Wir haben vorm Serj (Tankian, Anm.) gespielt.
Daniel: Die sind mit einem Lastwagen voller Equipment angerückt, und die haben eine halbe Stunde nur ausgräumt. Wir sind mit dem roten Bus, 2 Verstärkern und einem Schlagzeug angereist. Die Roadies waren da dann schon etwas unterfordert bei uns.
Michi: Das war sowieso das Ärgste. Wir steigen aus dem Bus aus, drehen uns um, und der Bus war auch schon leer.
Georg: Eine kleine Anekdote dazu vielleicht noch: Wir gehen raus aus unserem Backstageraum, und wollen zur Bühne gehen. Dann wurden wir gefragt, was wir denn tun. Die haben uns dann zu einem Bus geschickt, der gefühlt durch halb St. Pölten gefahren ist, um uns zur 500 Meter weit entfernten Bühne zu bringen.
Daniel: Ein eigener Bus, nur für uns. Wir haben Tränen gelacht.
Michi: Oder noch eine andere Geschichte: Wir gehen rein zum Essen und setzen uns an den Tisch.
Daniel: Ich hab mir einfach was zu Essen genommen – die haben uns dann angeredet und uns gefragt, was wir da tun.
Michi: Die haben dann gesagt, dass das ja nur der Bereich für die Angestellten ist, und dass wir hinten Backstage essen können. Das hat ausgeschaut wie im 5 Sterne-Restaurants.
Gunter: Mit Palmen und dem ganzen.
Michi: Dort gabs das gute Essen. Mich wundert es ja nicht mehr, dass viele Berühmtheiten voll auf Drogen sind, wenn die das jeden Tag haben – wie sollst du dich denn sonst runter holen?

subtext.at: Trotzdem spielt ihr hier in den ehrwürdigen Hallen der Linzer Stadtwerkstatt, was ja mit dem Frequency nun wirklich nicht vergleichbar ist. Warum tut ihr das?
Günter: Weils ums Spielen geht.
Michi: Und weil das die besseren Konzerte sind.

subtext.at: Das ist euch also lieber als die Riesen-Bühnen, wo zwischen Band und Publikum zehn Meter Luftlinie liegen?
Daniel: Ja, sicher.
Georg: Man weiß dort ja manchmal nicht, was man auf der Riesen-Bühne tun soll.
Daniel: Da kannst du herumlaufen, meterweit, stundenlang.
Günter: Wenn du am Frequency einmal gespielt hast, ist das lässig – ich würde auch sicher nochmals dort spielen. Aber kleine Konzerte taugen mir mehr.
Michi: Beste Frage des Tages war ja: „Und, wie viele Handtücher braucht ihr?“ (alle lachen)

subtext.at: Kommen wir zu unserem Wordrap, den wir bislang mit allen Punkbands gemacht haben. Wien oder Schwechat?
Daniel: Schwiechat.
Michi: Schwienchat.

subtext.at: Hochdeutsch oder Mundart?
Alle: Mundart.

subtext.at: Boxershorts oder Feinripp?
Daniel: Boxershort.
Günter: Boxer.
Michi: Boxer.
Georg: Feinripp (lacht).

subtext.at: Freundin oder Groupie?
Michi: Erstens Freundin, und zweitens sind wir leider keine Mädchenband.
Georg: Du hast eine Freundin? (alle lachen)
Daniel: Seit wann hast du ne Freundin? Backstage-Groupie wäre lässig. Schauts mich an (lacht).
Gunter: Der Groupie wär mir lieber, Freundin hab ich auch eine.
Georg: Naja, ich hab eine Freundin, also von daher ist es klar.

subtext.at: Oldschool oder Newschool-Hardcore?
Alle: Oldschool.
Daniel: Es ist halt einfach kultiger.

Links und Webtipps:

Fotos: a_kep

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.