Metalheads against Racism Vol. 3 – Donauinselfest 2014

Beim Metalheads against Racism war „Laut gegen Rechts“ bereits zum dritten Mal das Wort zum DIF-Sonntag. Mitgegrowlt, -gethrasht und gemosht haben u.a. MORTAL STRIKE, DURKHEIM, PURIFY, EMILY’S BLEEDING, uvm.

An der vordersten Front mit dabei waren natürlich wieder Max von DURKHEIM und Chrir von MORTAL STRIKE, die erneut für das sagenhafte Lineup verantwortlich waren. Neben ihren beiden Bands gab es auch diesmal wieder einiges für die Ohren und Augen …

Das ganze Spektakel wurde souverän von den Jungs von SO FAR FROM HOME eröffnet. Das Alternative Rock-Gespann aus Graz ebnete schnell und lautstark den Weg für die kommenden Acts.

Nach den – verhältnismäßig – eher ruhigen Anfängen knallte mit PROMETHEUS sogleich das erste Brett ins Gesicht unbeteiligter Schaulustiger. Die Mischung aus Progressive- und Death Metal zielte aber klarerweise nicht auf das eher metalfremde Laufpublikum am Donauinselfest ab, sondern bot Unterhaltung höchster Güte für die Metalheads, die sich wissentlich vor der SJ-Bühne eingefunden hatten.

Und wer PROMETHEUS – mehr oder weniger – heil überstanden hatte, konnte sich auf weitere Breitseiten der Hard & Heavy-Fraktion freuen:

DURKHEIM. Wer als Black Metal-Band teils barfuß, durchwegs ohne Corpse Paint und dann auch noch VOR der Dämmerung auftritt, bricht klar mit Klischees. Dass dies zweifelsfrei eine gute und unterstützenswerte Sache ist, wurde bereits des Öfteren festgehalten. Am Metalheads against Racism war es daher nicht verwunderlich, dass auch zu der un-unchristlichen Zeit von 14:00 Uhr einige Black Metal-affine Zuhörer ihren Weg auf die Insel gefunden hatten.

PURIFY. Diese wahnsinnigen Thrasher aus Mainz hatten getrost sämtliche Schrauben in Deutschland gelassen und trumpften beim Metalheads against Racism mit knüppelndem Thrash Metal und einer kaputt-genialen Bühnenoptik auf. Klare Bandlogo-als-Tattoo-aufm-Arsch-Empfehlung für jeden Freund von donnernden Drums und gequälten Gitarren!

EMILY’S BLEEDING. Die Helden der Stunde retteten als Headliner des Metalheads against Racism den Abend, indem sie als Ersatz für die unfallbedingt ausgefallenen DAYS OF LOSS einsprangen. Das Pendel der Wiener Neustädter schlug dabei konstant von Metalcore zu Hardcore und wieder zurück, mit Ausflügen in den melodischeren Bereich der jeweiligen Genres, bis hin zu gnadenlosen Screams und richtig dicken Blasts. Gut fürs Herz, gut fürs Hirn und das tägliche Workout konnte man wahlweise beim Headbangen oder Moshen absolvieren.

ENCLAVE + MORTAL STRIKE. Diese beiden Bands können sich unter dem Titel „Austrian Trash Command“ mehr als sehen lassen. Während der grüne Panzer mit neuen Songs und klaren Ansagen zum Festivalthema gewohnt überzeugte, konnte auch die gelbe Gefahr zum exzessiven Headbangen verleiten. Klassischer Thrash Metal vom Feinsten! Und auch die Kooperation beim TANKARD-Cover zu „Freibier“ passte natürlich wie der berühmte Popsch auf den Kübel.

CANNONBALL RIDE. Die fünf Jungs aus Oberösterreich sind hier ganz klar keine Unbekannten mehr. Und die Aufwärtstendenz, die der Metalcore-Zirkel seit Jahren nährt und pflegt scheint immer steiler zu werden. Kaum verwunderlich, denn – mittlerweile schon fast „Oldies“ – wie „Alea Iacta Est“ oder „Smoke & Mirrors“ zeugen von einer innovativen Songbasis und krallen sich dank der ansprechenden Melodien in den Gehörgängen fest. Zu dieser Mischung gesellt sich noch die spektakuläre Bühnenperformance und fertig ist der süchtig machende Metalcoremelange.

DARKFALL. Ebenfalls in der thrashenden Death Metal-Ecke angesiedelt knüppelten die Leobener in die bereits klaffende Wunde, die MORTAL STRIKE, PURIFY und ENCLAVE hinterlassen hatten. „Schwester! Skalpell … Tupfer … Totenschein!“, denn nach DARKFALL wuchst kaum noch Gras auf der Insel.

LEGION OF BOKOR und ECLIPTICA. Wie schon SO FAR FROM HOME divergierten die beiden Bands aus Wien vom vorherrschenden Thrash Metal/-core-Grundtenor der SJ-Bühne. LEGION OF BOKOR überzeugten mit schnörkellosem Hard Rock & Heavy Metal, ECLIPTICA setzten genau auf den anderen Trumpf und boten eine fantastische Show mit vielen Covereinlagen und dem nötigen Schöpfer Kitsch. Doch wie bereits die epische Power Metal-Brigade DRAGONY im Vorjahr beweisen konnten: Die Mischung macht’s!

Und gerade diese Genremischungen machen das Metalheads against Racism – neben dem politischen Faktor – zu einer fantastischen Institution in der heimischen Konzertszene. Das nächste MaR kommt bestimmt!

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.