Listen To Leena: White Elephants

Ein Ausbund an Kreativität, ein Musik-Delta aus vielen kleinen Inputs, welche sich zu einem harmonischen Gesamtkonzept fügen: So könnte man das Ergebnis nennen. Listen To Leena nennen es White Elephants. Das Album erscheint am 1. Oktober bei Session Work Records, die Releasetour führt die Wahlwiener am 23. Oktober auch nach Linz.

Bereits der Opener, Reprieve, baut mit minimalistischen Mitteln eine großartige Spannung auf, die in einem Klangteppich aus Hammondorgel, Posaune und der glasklaren Stimme von Frontfrau Lucia Leena ihren Höhepunkt findet. Nach demselben Muster ist auch Decrypted aufgebaut, und doch klingt es völlig anders.
Allgemein ist Vielseitigkeit wohl ein guter Überbegriff für White Elephants. Listen To Leena beweisen von Song zu Song ihr Können – auch die bereits eingangs erwähnten unkonventionellen Arrangements und die Texte, welche zwischen schnulzig und kritisch, zwischen deutsch- und englischsprachig pendeln, decken ein breites Spektrum ab. Zugegeben: An diese Vielseitigkeit muss der Gehörgang auch erst einmal gewöhnt werden. Abgerundet werden die Songs von Meeresrauschen und Katzenschnurren.

In Parolen steckt eine herrliche Ballade, welche nach einem langen Intro mit einem fragilen bis anmutigen Songkonstrukt aufwarten kann. Auch hier baut sich ein Spannungsbogen nach und nach auf und fällt wieder in sich zusammen. Flashmob kommt, ganz anders als die übrigen Songs, überhaupt nur mit Akustikgitarre aus: Steht ihm gut – auch die stimmliche Unterstützung der (ja im Moment untätigen) übrigen Bandmitglieder.

Mit White Elephants hält man ein Album in Händen, welches in Sachen Vielseitigkeit seinesgleichen sucht. Ein Album, das keine Evergreens, keine Hymnen und keine Ohrwürmer enthält, sondern Songs, welche sich jedes Mal aufs Neue kennen lernen lassen und dabei noch neue Facetten preisgeben. Anstatt eines Anspieltipps wird empfohlen, das Album von Anfang bis Ende durchzuhören.

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