@Slihs Photography

Disco 2004: Schöner Donnerstagabend

Die Disco2000-Konzertreihe ist ein Jahr älter geworden und befindet sich im Jahr 2004. Am Donnerstagabend fanden gut 100 Menschen ihren Weg in die Stadtwerkstatt Linz und erlebten bei Call me Astronaut, Fear and Loathing, Beda mit Palme und Leni Polar einen ordentlichen Konzertabend. Petermorphose mussten leider absagen.

Gleich vorweg, Doppeltermine sind schwierig zu handlen. Denn während Fear and Loathing und Beda mit seiner echten Palme auf der Bühne standen, hatten wir von Subtext unsere Sendung im 40 Meter entfernten Radio Fro-Studio. Darum konnte ich nur die ersten eineinhalb Songs der Erstgenannten und die letzten zwei Songs des Zweitgenannten mitverfolgen. Reicht natürlich nicht ganz aus, um eine umfassende Kritik zu schreiben und um mir eine umfassende Meinung zu bilden, man sei mir also etwas nachsichtig.

Bei Fear and Loathing dachte ich zu wissen, was mich erwartet, denn viele der Besucher dieses Abends als auch Teile der Bands waren mir aus unserem Subtext-Vortrag im Pop Borg Linz bekannt. Mittlerweile gewohnte Gesichter sozusagen. Ich wurde aber überrascht, denn die Jungs klangen absolut nicht, nicht mal ansatzweise wie das Honauerstraße Schema F, dass ich gewohnt bin. Kein Pop, Stoner Rock mit dem Genre entsprechend wenig Gesang und mit Keyboard – also keinem typischen Stoner Rock Instrument. Der Gesang war noch etwas dünn, aber das kann man ja noch lernen. Grundsätzlich alleine dafür, dass sich hier etwas anderes getraut wurde als gewohnt, großer Daumen nach oben, danke. Beda mit Palme war dann gewohnt gut. Wie immer sympathische und schöne Performance, die wie üblich für ausgelassene Stimmung im Saal sorgte. Hier finde ich eigentlich nichts zum Aussetzen.

Call Me Astronaut waren dann die erste Band dieses Abends die ich komplett sehen konnte. Ich muss leider ehrlich sagen – die schwächste Performance des Abends. Nachdem ich die Band doch mittlerweile des öfteren gesehen habe, ist der Zauber verloren gegangen. Keine Frage, musikalisch ist das noch immer in Ordnung, aber ich finde es einfach nicht mehr spannend. Dieses gewisse Etwas, das die Band herausstechen lässt, fehlt einfach. Bitte mir nicht böse sein Jungs, gute Performance für Fans, ich fand es leider etwas langweilig.

Last but not least stand dann noch Leni Polar auf der Bühne, natürlich inklusive DJ. Gleich vorweg, wer mir eine logische Begründung dafür geben kann, wieso viele DJs aus Fashion-Gründen im Konzertsaal eine Sonnenbrille tragen, soll mir bitte eine E-Mail schreiben, ich versteh das einfach nicht, vong Logik her. Back to the Topic: die Dame stand nach langer Live-Pause wieder auf einer Bühne und machte ihre Sache wirklich hervorragend. Schöne Performance, gesanglich gut und generell musikalisch stimmig, trotz kleinerer technischer Probleme. Hier passte Bühnendesign, Kleidungsstil, Mimik und Gestik wunderbar zusammen, ein sauber durchdachtes Gesamtpaket. Live jederzeit wieder zu empfehlen, ideal zum Tanzen oder auch wahlweise zum entspannten Zurücklehnen. Zuhause vom Plattenspieler würde ich es mir nicht anhören, aber das liegt weniger an Leni Polar, als an meinem Musikgeschmack.

Alles in allem wirklich schönes Programm für einen Donnerstagabend. etzt die Beste Variante von „“Ballroom Blitz“ dargeboten hat, wage ich nicht zu sagen, nachdem ich ja nicht alle  Versionen gesehen habe. Soll jeder Gast für sich selbst entscheiden.

Fotos: Andreas Wörister (obere Gallerie / Slih’s Photography) und Christoph Thorwartl ( untere Gallerie / Christoph Thorwartl Photography)

 

 

 

 

Musikliebhaber, Festivalreisender, Konzertsüchtig, Vinylnerd, Photograph, Konzertveranstalter, Linz-Liebhaber