Spieletest: Red Dead Redemption
John Marston hat als ehemaliges Bandenmitglied einiges auf dem Kerbholz. Als er eines Tages nach einem mißglückten Raubzug, von seinen Diebeskollegen schwer verletzt einfach liegengelassen wird, beschließt er sein dasein als Verbrecher an den Nagel zu hängen und die Gang zu verlassen. Er gründet daraufhin eine Familie und verdient sein Geld auf ehrliche Weise, als Rancher mit seiner eigenen Farm. Doch der Friede in seinem neuen Leben währt nicht lange. Bundesagenten der amerikanischen Regierung kidnappen seine Frau Abigail und den gemeinsamen Sohn Jack. Um sie lebend wiederzusehen ist er gezwungen einen heiklen und gefährlichen Auftrag anzunehmen. John muß die Anführer seiner alten Gang ausfindig machen und sie aus dem Verkehr ziehen. Doch da er zu anfangs auf sich allein gestellt ist, ist das leichter gesagt als getan.
Für eine handvoll Dollar
Fans von Westernfilmen fühlen sich beim spielen von Red Dead Redemption sofort in ihrem Element. Beitragend dazu sind solch Faktoren wie die zahlreichen Schießereien mit dem Colt, die spannenden Pokerspiele in den Saloons und natürlich der Fortbewegung mit dem Pferd. Auch ein Abstecher nach „Viva la Mexiko“ steht auf Johns Reiseplan inklusive dem Poncho als Outfit. Doch bis dahin ist es ein weiter und steiniger Weg in Johns Geschichte, deren erzählweise durch spezielle Aufgaben fortgeführt wird, die ihr von den unterschiedlichsten Charakteren im Spiel bekommt. Wollt ihr in den örtlichen Läden euer Inventar aufbessern, könnt ihr in diversen Nebenjobs euren Geldbeutel mit den heißbegehrten Moneten auffüllen. Ob ihr es mit Kopfgeldjagd, einem Black- Jack Spiel oder einfach nur mit Armdrücken verdient, ist dabei euch überlassen und beileibe nicht alles was ihr in der riesigen und voll Leben erfüllten Spielwelt machen könnt.
Wanted: Dead or Alive
Habt ihr euch im wilden Westen mal zurechtgefunden und eine Mission in Angriff genommen, bekommt ihr es auch schon mit den Ersten übel gesinnten Revolverhelden zu tun. Nicht gerade dumm, verschanzen sich die Schurken hinter jeder verfügbaren Deckung, mit dem Ziel euch voller Blei zu pumpen. Entgegenwirkend dazu kann euer Charakter natürlich dasselbe vollführen, jedoch steht euch dabei das „Dead-Eye“-Zielsystem zur Seite. Durch Knopfdruck aktiviert, verlangsamt es den Spielverlauf rund um euch und ihr könnt in Ruhe einzelne Körperteile des Feindes anvisieren. Nach Ablauf der Zeit werden die eben markierten Stellen, automatisch von eurer Spielfigur beschossen. Das hilft euch beispielsweise bei der Kopfgeldjagd, da ihr dem Gegner so, gezielt die Waffe aus der Hand entfernen könnt. So habt ihr die Möglichkeit ihn gefahrlos per Lasso einzufangen, um ihn daraufhin ins Kittchen zu befördern, da das Opfer lebend dann mehr Kopfgeld einbringt. Um das Spiel dadurch nicht zu einfach zu gestalten, ist diese Fähigkeit begrenzt verfügbar und nur mit nötiger Geduld oder speziellem Item wieder auffüllbar.
Blutsbrüder
Wer nicht länger allein durch die weite Prärie reiten möchte, dem bietet das Spiel die Möglichkeit sich mit bis zu sechzehn Spielern in der riesigen Spielwelt zusammen zu tun, um sich beispielsweise mit den anderen zu messen. Kurzweil dafür sorgen Multiplayer Modi wie: Deathmatch, Team-Deatchmatch, Capture the Bag (Flag) und einige mehr. Durch Erfahrungspunkte, für das ausschalten eines Kontrahenten oder dem erfüllen eines zu erreichenden Ziels, steigt ihr im Spielerlevel auf und schaltet neue Charaktere, Waffen und Reittiere frei für den Mehrspielerpart frei. Das hält euch lange mit dem Spiel beschäftigt und macht neben dem Hauptspiel auch richtig viel Spaß.
Fazit
Rockstar hat es wieder einmal geschafft. Nach dem sehr erfolgreichen GTA IV haben sie mit Red Dead Redemption ein weiteres Highlight im Bereich der Videospiele hervorgezaubert. Grafik die einen umhaut, eine Geschichte bei der man nur schwer aufhören kann zu spielen und einen Spielumfang bei dem man sich nicht vorstellen kann das er wirklich auf eine einzige DVD passt, zeichnet dieses hervorragende Spiel aus. Selbst der, der sich nicht für den Wilden Westen interessiert sollte es mal anspielen. Für mich ist Red Dead Redemption jedenfalls ein wirklich sehr gelungenes Stück Software. Weiter so, Rockstar!
Facts:
- Hersteller: Take Two
- Entwickler: Rockstar San Diego
- Spieler: 1-16 Spieler
- Erschienen für Xbox 360, Playstation 3
Foto: Rockstar San Diego