CHEW: Schmackhafte Fortsetzung
Schräg, schräger, Chew! Auf John Layman und Rob Guillory ist Verlass, die Fortsetzung des kultigen Comic-Hits aus den USA ist erneut ein verblüffendes wie spannendes Geschmackserlebnis geworden.
Hauptfigur Tony Chu hat weiterhin ein bizarres Verhältnis zu seinem Essen. Aus beruflichen Gründen probiert er die unansehnlichsten Dinge, die man sich überhaupt vorstellen kann, und seine Welt blüht förmlich auf. Alles, was sich auf seiner Zunge und in seinem Mund befindet, hinterlässt einen Schleier, eine Art Vision, was mit dem jeweiligen Lebensmittel zuvor passiert ist. Die Bilder, die Tony im Kopf herumspuken, sind überhaupt nicht deliziös, liefern aber Indizien und Hinweise. Ungern möchte man selbst zum Zug kommen und kosten. Die Teams rund um CSI wären auf solch eine Fähigkeit mehr als neidisch. Oder vielleicht auch nicht.
Ein wahrlich buntes Vergnügen erwartet den sonderbaren Ermittler auf der paradiesischen Insel Yamapalü. Es macht Spaß, wenn Chu allerlei Grenzerfahrungen durchleben muss, um seine Fälle aufzudecken. Vampire auf karibischen Inseln, die Geflügelmafia, die irgendwie überall vorzufinden ist und die mysteriöse Gallusfrucht, die noch mehr im Mittelpunkt steht als im ersten Band der Serie. Und als wäre das nicht genug, mischt auch noch eine durchtriebene Agentin des Landwirtschaftsministerium mit. Die Maschinen der Politik stehen eben nicht still.
Einmal mehr unterstreichen Layman und Guillory die Warmherzigkeit der Figuren. „Chew“ lässt bei allem Humor nichts aus – und gewinnt deswegen. Farbenprächtig, temporeich, exotisch und im wahrsten Sinne schmackhaft. Ein perfekter Mittelweg zwischen bewegten Action-Bildern, Situationskomik und Kulinarik-Abenteuer.
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