Popa Chubby @ Reigen Wien
Es ist wieder soweit: Der Frühling steht vor der Tür. Die Maiglöckchen und Krokusse sprießen aus dem Boden, die Tage werden wieder länger und die frisch Verliebten tummeln sich im Park. Und da der Frühling in Wien etwas ganz besonderes ist, gibt es in der Landeshauptstadt auch dieses Jahr wieder den Vienna Blues Spring! Den Auftakt für das fünfwöchige Festival gab es vergangenen Dienstag mit niemand geringerem als Popa Chubby, einem Bluesman aus dem Big Apple, der auch gleich sein neuestes Album „Back to New York City“ im Gepäck hatte. subtext.at war live für euch dabei.
Die am besagten Abend entstandene Schlange vor dem Reigen in Wien erweckte auf den ersten Blick wohl den Eindruck einer Ü30 Party. Doch dies änderte sich spätestens dann,als die ersten Besucher über Popa’s aktuelles Album und seine Musik in vergangenen Zeiten zu fachsimpeln begannen. Eins wusste man sofort: Hier bin ich unter Liebhabern gitarrenlastiger Musik! Nachdem die Band ihren Soundcheck abgeschlossen hatte, wurden die Pforten zur Dancehall geöffnet. Popa Chubby (bürgerlich Theodore Joseph Horowitz) himself saß am Eingang und verkaufte CD’s seines 19. Studioalbums mit dem Namen „Back to New York City“, die er auf Wunsch natürlich auch signierte. Auf meine Bitte ergatterte ich auch ein Foto dieses waschechten Bluesman und betrat nach einem „Viel Glück!“ meinerseits und einem „Viel Spaß!“ seinerseits den Konzertsaal.
Der Reigen selbst bietet Platz für ca. 250 Leute, der an diesem Abend auch gut ausgenutzt wurde. Den Mittelpunkt bildet eine kleine Bühne, die bereits mit 2 Litern Wasser und professionellem Equipment ausgestattet, auf eine heiße Show hindeutete. Mit 20 Minuten Verspätung betrat nun die 3-köpfige Band gemächlich die Bühne, legte aber sofort mit aller Kraft und Lautstärke los. Der erste Song des Abends war „Rock me baby“, bei dessen Intro man bereits merkte, dass Popa was von seinem Handwerk verstand. Der Platz vor der Bühne verdichtete sich langsam, und spätestens als dieser „Buddha des Blues“ Jimi Hendrix‘ „Hey Joe“ anstimmte, konnte sich kein Zuschauer mehr auf seinem Platz halten. Im Laufe des Abends forderte er das begeisterte Wiener Publikum mehrfach auf mitzusingen und Zuhörer wie auch die Band selbst genoss das Konzert sichtlich. Das stilistische Repertoire reichte von klassischem Bluesrock über Rockballaden wie Hendrix‘ „Little Wing“ bis zu flottem Funk. Der Höhepunkt des Abends, neben den drei bis vier Mal, bei denen Popa von seinem Stuhl aufstand und am Rand der Bühne im Stehen spielte, war erreicht, als sich der mit Frauenmotiven und Sonnen tätowierte Yankee hinters Schlagzeug setzte und kurzerhand mit dem Bassisten und Drummer seiner Band eine kleine Jam Session einlegte. Danach unternahm die Band den Versuch die Bühne zu verlassen, musste aber unter tosendem Applaus nach einer Minute wieder zurückkehren und gab als Zugabe Leonard Cohen’s „Hallelujah“ in einer recht bluesigen Version zum Besten. Zum Ende des Songs deutete er schließlich seine Bandkollegen auf, ganz leise zu spielen und forderte die begeisterten Zuschauer auf, den Refrain im Chor mitzusingen. Unter lautstarkem Beifall verließ er schließlich nach 2 Stunden die Bühne Als Fazit bleibt zu sagen, dass dieser Künstler ein absolutes Muss für jeden Liebhaber des Blues oder der Rockmusik darstellt, egal ob jung oder alt. Großartige Stimmung auf der Bühne und im Publikum, knackige Gitarrensolos und ein Mann den man so schnell nicht vergisst! Empfehlenswert!
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