CRAZY ARM @ Triebwerk

Huckepack-Pogo, stilles Zuhören und sogar ein Stage Dive – das war CRAZY ARM im Triebwerk Wiener Neustadt. Unterstützt von APOLOGIES I HAVE NONE und THE LIBERATION SERVICE.

„ACHTUNG!!! Aufgrund von Anrainerbeschwerden müssen Werktags alle Konzerte im Triebwerk bis spätestens (!)22:00Uhr(!) beendet sein.“, mit dieser Meldung wurde am 14. 11. das CRAZY ARM-Konzert in den frühen Abend vorverlegt. Beginn: 18:30 Uhr. Na toll, also rein rechnerisch etwa 45 Minuten Spielzeit pro Band? Die Vorzeichen standen also denkbar schlecht.

Dementsprechend gespannt war man bei der äußerst pünktlichen Ankunft am Gelände um 19:00 Uhr und fragte sich sofort: „Wer zum Teufel sollen diese besagten, verfluchten Anrainer sein?? Weit und breit kein Wohnhaus zu sehen, nur Fabrikgelände!“

Beim Betreten des Triebwerks wurden jedoch zum Glück sämtliche Bedenken über Besucherzahlen, etc. restlos beseitigt. Es hatten sich nämlich bereits zahlreiche Mutige im Bar- und Bühnenraum eingefunden. Durch die Anwesenheit von Bandmitgliedern von ASTPAI, THE FORUM WALTERS und WHAM BAM BODYSLAM (Übrigens: Danke an WBB-Dominik für’s Mitnehmen von Wien!) wurde das Ganze dann auch zu einer Art Szenetreffen der heimischen „Punkprominenz“.

Kurz nach 19:30 Uhr begannen THE LIBERATION SERVICE mit ihrem äußerst sympathischen Set. Der Grazer/Wiener Fünfteiler bestach durch Charisma, tolle Songs im folkigen, teils akustischen Punk-Stil und einer „Down-to-Earth-ness“, die man bei so frischen Bands immer wieder gerne sieht.

Nach einer halben (viel zu kurzen) Stunde war’s dann auch schon wieder vorbei und die Briten APOLOGIES, I HAVE NONE machten sich an den Aufbau ihres Equipments. Mit etwas Verzögerung ging’s dann in die zweite Runde. Ähnlich wie THE LIBERATION SERVICE, wurde hier angenehmer folkiger Punk serviert, wenn auch etwas härter bzw zeitweise etwas Alternative Rock-lastiger (+44 und Konsorten lassen grüßen). Anzumerken wäre noch, dass Bassist PJ Shepherd definitiv eine größere Bühne braucht! Ähnlich wie sein Kollege von TRASH CANDY ist der Mann ein Springinkerl sondergleichen! Drummer Joe Watson hingegen macht eher den Eindruck, als wäre er konstant unterfordert und blühte Großteils erst während den schnellen, harten, drumlastigen Phasen richtig auf. Dennoch eine absolut solide Show mit viel Biss! Schade war (wie bei allen Bands des Abends) die extrem kurze Spielzeit. Von den angesetzten 40 Minuten schmolzen dank Aufbauverzögerungen auf etwa 30 Minuten zusammen.

Nun endlich war es so weit: CRAZY ARM beehrten wieder mal die heimischen Konzertgefilde! Energiegeladene Songs wie „Bandalito“ und „Tribes“, die antifaschistische Mitsinghymne „Song of Choice“, Huckepack-Pogo und eine menschliche Pyramide mit Sängerin Vicky Butterfield auf der Spitze – CRAZY ARM wussten zu begeistern. Zwar hielt sich ansonsten die Bewegung im Publikum etwas gar in Grenzen, dem Gesamterlebnis tat dies aber keinen Abbruch. Auch die gelegentlichen Scherze von Sänger Darren Johns kamen gut an. Nachdem bereits etwas überzogen wurde, entschloss sich die Band noch zu einer kurzen Zugabe in Form des FUGAZI-Covers „Waiting Room“. So konnten die Fans zum Schluss noch einmal die Sau rauslassen bevor es dann wirklich hieß: „Danke, bis zum nächsten Mal.“

Und beim nächsten Mal bin ich sicher wieder dabei … hoffentlich ohne Anrainerbeschwerden und viel zu kurzen Spielzeiten!

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.