SAGA: To live and die in outer space
Ein nackter Riese mit ordentlich Wut im Bauch und kleinen Genitalien. Eine tobende Ex-Verlobte, die noch ein Hühnchen mit ihrem ehemaligen Partner zu rupfen hat. Sich Sorgen machende Schwiegereltern. Ungeklärte Familienverhältnisse und noch mehr Turbulenzen. Die mit allerlei Comic-Awards ausgezeichnete Weltraum-Serie „Saga“ bleibt auch in der Fortsetzung spannend, fantasievoll und originell.
Diese Erzählung bahnt sich ihren Weg. In „Saga“ steht auch weiterhin die eine große Liebe im Mittelpunkt des Geschehens – wenn auch das Setting ein anderes ist. Diese Liebe bringt allerlei Problem und Missverständnisse mit sich, aber es ist die Art von Zuneigung, von der man die Finger nicht lassen kann. Das Beflügelt-Sein hält trotzdem nicht lange an, denn die Titelhelden Marko und Alana sind auf der Flucht vor ihren Verfolgern. Ihre Existenz ist in Gefahr und für traute Zweisamkeit bleibt aufgrund der politisch Situation ihrer beiden Völker nicht viel Zeit.
Es sind detailverliebte Ideen, die einem hier begegnen. Dabei hantieren die Macher und Autoren so, als würden sie aus vielen kleinen Dingen ihre eigene, wundersame Welt zaubern. Die Geschichte ist dennoch glaubhaft und hat Hand und Fuß. Als Leser bleibt man nicht unberührt, denn es gibt Spannungsbögen und eine glaubwürdige Darstellung der Figuren, die über außergewöhnliche Fertigkeiten verfügen. Das ist die Art von Scifi, die aktueller nicht sein kann, wenn man sich die Situation rund um den Gazastreifen ansieht. Die Realität holt einen traurigerweise immer wieder ein – auch bei einer Comic-Lektüre. Immer wenn man glaubt, die größte Not sei überstanden, kommt es noch schlimmer. Aktion und Reaktion. So funktioniert Lebens-Philosophie auch in outer space. Eine gute Geschichte sollte die Fantasie anregen und „Saga“ beflügelt demnach das Vorstellungsvermögen in Handumdrehen.
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