The Subways: Rock ’n‘ Roll Queens!

Groß vorstellen muss man „The Subways“ ja nicht mehr. Das Trio Billy Lunn, Charlotte Cooper und Josh Morgan stehen seit mehr als einem Jahrzehnt für Live-Shows, die an Schwitzpotenzial kaum zu überbieten sind. Mit dem gleichnamigen Album „The Subways“ gehen das Trio aus Hertfordshire endlich wieder auf Tour.

Alles neu macht das Jahr 2015. Das Album wurde kurzerhand in Eigenregie aufgenommen, sieht am Cover so ganz anders aus als die Vorgänger, und ist dennoch das, was man gehofft hat: ein Album der Subways, das einfach nach den Subways klingt. Aber zuerst ein Rückblick: 2005 starteten drei junge Musiker aus dem britischen Hertfortshire mit „Young for Eternity“, ihrem ersten Album, so richtig durch. Die Single „Rock ’n‘ Roll Queen“ ist heute ein Klassiker im Indie/Alternative-Rock der 2000er Jahre geworden. Vor allem live machen sie sich schnell einen Namen – was wohl einerseits an Charlotte Coopers, nunja, eigener Interpretation des Basspielens, und andererseits an Billy Lunns hervorragenden Rampensau-Qualitäten liegen dürfte. Binnen kurzer Zeit haben sie sich den Ruf als eine der besten Live-Bands erarbeitet. „All or Nothing“ (2008) und „Money and Celebrity“ (2011) folgten. Mit „It’s a party“ haben die drei Briten auf Album Nummer Drei das Motto ihres Schaffens wohl so prägnant wie nur irgend möglich auf die Platte gepresst.

Doch wie sooft bedeutet Stillstand fast Rückschritt. Mit „The Subways“ gehen Lunn und Co neue Wege, ohne aber die alten zu verlassen. Das Album wurde, wie erwähnt, in Eigenregie aufgenommen, mit Warner Music besteht „nur“ noch ein Vertriebsdeal. Mit „My heart is pumping to a brand new beat“ wurde  Mitte 2014 der Vorbote für das Album präsentiert. Nunja, „brand new“ sind die Beats auf diesem Album dann auch wieder nicht. Macht ja nix, die Single fetzt auch so.

Genau wird man wohl nie erfahren, warum die Truppe alles selbst in die Hand genommen hat. Eine bewusste Rückkehr zum „D.I.Y.“, oder doch nur knallhartes Business? Egal, das Album tut genau das, was es tun soll: es drückt. Gewaltig. Und wer die anderen drei Platten kennen und lieben gelernt hat, wird auch hier fündig. Songs wie „Taking all the blame“ und „Good Times“ sind in der Essenz das, wofür man die Subways schon 2005 gerne gehört hat. Die bei neuen Alben ja immer wieder gerne zitierte Weiterentwicklung ist aber dann halt auch nicht unbedingt vorhanden. Zwar hat man auch eine The Subways-Version einer Ballade („Because of You“) auf die Platte gepackt, richtig zünden wollen aber nach wie vor die schnellen Nummern. Es ist die wohl ehrlichste Platte, die die Subways je veröffentlicht haben. Der große Wurf ist es jedoch nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=cAVLuS8LxGI

Fazit: Straight, ehrlich, Down-to-earth. Und richtig Lust auf ein Live-Konzert machend. Im Rahmen der aktuellen Tour hat man auch bald wieder in Österreich Gelegenheit dazu!

The Subways live in Österreich
Dienstag, 24.2., Posthof Linz
Dienstag, 3.3., PPC Graz
Mittwoch, 4.4., Arena Wien

 

 

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.