AVEC: spacey-electro-folk-songwriting

Auf den ersten Blick hat der November wenig gute Seiten: es ist kalt und nebelig, die Bäume sind meistens schon kahl und es wird früh dunkel. Aber andererseits bietet der November auch den perfekten Rahmen für ruhige, leicht melancholische Melodien und für unaufgeregte, dafür umso tiefer gehnende Musik. Mit genau dieser Art von Songwriting ließ die aus Timelkam stammende AVEC bereits im heurigen Sommer aufhorchen. Diese Woche erscheint ihre Debüt-EP Heartbeats.

2014 ursprünglich nur für einen einzigen Auftritt als Duo unter dem Namen nOrah formiert, ist AVEC mittlerweile FM4-Soundparkact des Monats November, erste Single „Granny“ schaffte es bis in die Top10 der FM4-Charts. Auch live spielt sich für AVEC mittlerweile so einiges ab, sei es als Support der Steaming Satellites im Rockhouse oder auf Singer/Songwriter-Festivals wie dem Bluebird Festival in Wien oder dem Autumn Leaves Festival in Graz. Wir haben uns mit ihr auf ein paar Fragen getroffen.

 

subtext.at Auch wenn Fragen wie diese im „schlechten-Interview-Ranking“ wohl ganz vorne rangieren:  mit AVEC hast du dir einen Künstlernamen gesucht, der eher suchmaschinenunfreundlich ist. So findet man so ziemlich einiges, von der französische Präposition bis hin zum Schweizer Nahversorgungstreffpunkt. Verbindest du etwas spezielles mit „avec“ (frz. mit)?
AVEC (lacht) Da muss ich jetzt wohl etwas ausholen: mit nOrah hatte ich öfter das Problem, dass nach einem Gig die Leute zu mir gekommen sind und mich mit Norah Jones verglichen haben. Das war zwar immer ganz nett, hatte aber eigentlich gar nichts mit ihr zu tun. Norah war nämlich eigentlich nur der Name meines Klaviers – bei mir tragen alle Instrumente Namen – und ich hab den Namen einfach übernommen. Einen neuen zu finden stellte sich als eine ziemliche Odyssee heraus, am Schluss fing ich sogar an, Hundenamen zu googlen (lacht). Und irgendwann stand da dieses AVEC und wir dachten uns: das ist kurz und eingängig – das nehmen wir. Der Name hat also keine weitere Bedeutung, auch wenn ich Französisch als Sprache liebe.

AVEC_03_©kidzin_sane

subtext.at Mit deiner ersten Single „Granny“, welche im Sommer veröffentlicht wurde, platzierte sich in den FM4-Charts gleich mal unter den Top10, bald kommt die EP und auch live bist du mittlerweile schon unterwegs. Wie fühlt sich das an, nach der Zeit im Studio Ergebnisse zu haben?
AVEC Im Moment sind wir selbst noch ziemlich geflasht von alldem, was rund um uns herum geschieht. Mittlerweile ist ja doch so einiges passiert. Ich hab mit 12, damals eigentlich nur für mich mit dem songschreiben angefangen und jetzt bringen wir eine EP heraus und spielen am Bluebird Festival. Ursprünglich wollten wir ja auch nur einen einzigen Gig spielen, doch dann hat sich irgendwie diese ganze Sache mit dem Management ziemlich zufällig ergeben und so sind wir jetzt wo wir sind. Und bekommen so langsam mit, was sich tut. Und das ist schon ziemlicher Wahnsinn.

subtext.at Weil du gerade dein Management earcandy entertainment erwähnt hast: wie hat sich das eigentlich ergeben?
AVEC Wie gesagt, das war eigentlich ein ziemlich glücklicher Zufall. Nach unserem ersten Gig in der Linzer Stadtwerkstatt wurde der Tom (Resch) durch ein facebook-Posting auf uns aufmerksam, hat uns kontaktiert und uns gleich noch einen Gig im Wiener Polkadot ausgemacht. Und seitdem verstehen wir uns eigentlich blendend.

subtext.at Auch wenn es mittlerweile ja schon fast zum guten Ton gehört, sich nicht für ein bestimmtes Genre zu entscheiden oder einordnen lassen zu wollen. Wie würdest du selbst deine Musik beschreiben?
AVEC Das ist wirklich schwierig. Ich glaube irgendwas mit spacey-electro-folk-songwriting würde irgendwie passen. Also auch wieder keine wirkliche Schublade. Die Songs sind alle sehr unterschiedlich, aber das Grundgerüst ist immer Akustikgitarre und Stimme und darauf bauen wir teils mit elektronischen oder perkussiven Klängen,oder auch eher in die folkig-bluesige Richtung auf.

subtext.at Du sprichst das Singer/Songwriter-Gerüst an. Gibts da eigentlich irgendwelche Einflüsse, an denen du dich orientierst? Oder gibt’s was, wo du sagst: „So in die Richtung möchte ich klingen“?
AVEC Nein, eigentlich gar nicht. Wir sind eigentlich immer recht eigenständig an die Sache herangegangen und haben versucht wirklich unseren eigenen Sound zu finden. Wir wollten absichtlich versuchen uns nicht allzusehr leiten zu lassen sondern unser Ding einfach duchzuziehen.

subtext.at Deine EP wurde ja gemeinsam mit Alex Pohn und Lukas Hillebrand produziert, die Beiden kennt man ja eher aus dem Umfeld von Julian Le Play. Wie war die Arbeit im Studio, wie die Zusammenarbeit mit den beiden?
AVEC Die Arbeit im Studio war allgemein ziemlich spannend für uns, insbesondere da die Beiden ja eher in der Popschiene daheim sind. Wir sind dann jeder mit seinen Ideen, mit vielen Skizzen und Layouts ins Studio gekommen und haben, haben viel herumprobiert und arrangiert. Du hast ja im Studio auch ganz andere Freiheiten als live, da kannst du die Gitarre auch zehnmal einspielen wenn sie dir nicht gefällt. Ich glaube so haben eine ganz feine Mischung aus beiden Richtungen zusammenbekommen.

Live ist AVEC gemeinsam mit Andreas Häuserer an der Gitarre und Lukas Klement am Schlagzueg unterwegs, kommende Termine sind unter anderem ein Instore-Gig im Records&more in Linz am 27.11., sowie die EP-Präsentation im Rahmen des Bluebird Festivals im Porgy&Bess in Wien am 28.11.

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