Wanda @ Dogana Innsbruck

Diese liebesgetränkte Religion, welche den Weingeist anpreist, erschaffen vom Wiener Wunder Wanda, wurde am 19. November 2015 im Innsbrucker Dogana mit vielen Anhängern zelebriert. Als Vorband konnten die Aufsteiger :aexattack überzeugen.

Mit etwa zwei Wochen Verspätung konnte das damals kurzfristig abgesagte Konzert in Innsbruck nachgeholt werden. Zum Leid einiger, welche damals stundenlange Fahrten auf sich genommen hatten und so enttäuscht wieder nach Hause fahren mussten, ohne von Wanda beglückt zu werden. Aber umso mehr zur Freude vieler anderer, die durch den Locationwechsel in den großen Dogana-Saal nun für das anfangs ausverkaufte Konzert noch Karten bekommen konnten.

Das Bühnenbild auf der „Bussi“-Tour ist geprägt von einem aus leeren Weinflaschen gebauten Kreuz. Ob diese Relikte aus der „Amore“-Tour darstellen, lässt sich nur munkeln. Dafür wäre es wohl nur ein bescheidener Bruchteil. Sieht man Sänger Marco Michael Wanda doch stets mit einem Weinglas die Bühne betreten, lässt sich von einem weit größeren Konsum ausgehen.

Enttäuscht wird man von Wanda nie: Hier weiß man genau was einem geboten wird! Die Euphorie des Sängers schwappt unaufhaltsam von Beginn an auf die bereits aufgeregt wartende Menge über. Es folgt ein 1,5-stündiger Liederabend zu den Themen Schnaps, Herzschmerz und: Schnaps.

Dominiert das Schauspiel doch immer noch Herr Wanda, der es sichtlich genießt, die Massen zu dirigieren und sich feiern zu lassen, so wird dennoch auch den weiteren Band-Mitgliedern ihr Platz auf der Bühne eingeräumt. Die in der Vergangenheit viel angesprochene Referenz zum musikalischen Nationalhelden wurde mit einem Cover von „Out Of The Dark“ von Falco aufgegriffen. Hier durfte der Schlagzeuger sein gesangliches Talent zum Besten bringen. Und somit kann man zurecht behaupten, dass alle fünf Herren über ganz hinreißende stimmliche Qualitäten verfügen. Ebenso beweist der Sänger sein Können an der Gitarre, und das bei einem Cover von „A Hard Day’s Night“ von The Beatles.

Natürlich muss es genauso fabelhaft und schwungvoll enden, wie es begonnen hat: Mit „Luzia“ eröffnet und schließt man den grandiosen Abend. Wir sagen Danke! Bussi, Baba & Bis Bald!

Text & Fotos: Julia Dresch

Fotografin // Bloggerin // süchtig nach Reisen & Musik // www.juliadresch.com