#OMG und #WTF – Er ist zurück!

Oder war er überhaupt jemals aus unseren Köpfen verschwunden? Justin Bieber erfreut die Musikwelt der vielleicht etwas Geschmacklosen ein weiteres Mal. Mit seinem neuen Album “Purpose”, das wohlgemerkt auch als Deluxeversion erschienen ist, welche eine Acousticversion von “What do you mean?” beinhaltet, bringt der kanadische Sänger seine Fans zum Schmelzen.

Wir allle denken an den niedlichen “Baby”-Sänger, wenn Bieber unsere Gedanken kreuzt, doch den gibt es schon lange nicht mehr. Muskelbepackt und voller Tattoos lässt sich der Popsänger auf dem Cover ablichten. Seine Hände in betender Position. Der feuchte Traum aller Teenies und religiösen Mütter. Alle jene die nun meinen einen Brechreitz unterdrücken zu müssen – Jeder von uns hat schon einmal lauthals zu einer Justin Bieber Hymne mitgesungen. Zumindest nach fünf Bierchen. Doch nun nähere Gedanken zu besagtem Album.

Die einzelnen Nummern tropfen regelrecht vor Emotion und Hoffnungen, sodas man bald seine Sandkastenliebe aus dem Kindergarten zu vermissen beginnt. Bereits nach wenigen Minuten auf diesem Gefühlskarusell wird klar – Danach benötigt jeder noch so rationale Mensch eine Umarmung. Aber so schön die Liebe auch sein kann, irgendwann erwartet man doch einen Partyhit à la Kronehit. Man wartet und wartet – vergebens. Das ausnahmslose ganze Album beinhaltet seichte, fluffige Liebeskummertracks, bei denen meine Wenigkeit, auch nach dem fünften Durchgang keinen Unterschied zu den einzelnen Songs erkannte. Vielleicht mag es ganz unterhaltsam sein, diese Liederkomposition im Hintergrund abspielen zu lassen, aber wirkliche Höhepunkte beinhalten die Songs nicht.

Wer sich also in den Genuss dieser musikalischen Meisterleistung begibt, der wird danach nie wieder ein schlechtes Wort über den Radioeinheitsbrei verlieren. Dagegen wirkt dieser wie ein Feuerwerk der Kreativität. Was man dem guten Herrn Bieber jedoch lassen muss – Er versteht es sich die richtigen Features für seine Lieder zu angeln. Skrillex, Diplo, Big Sean sind alles Namen, die sich in der Mainstreamszene schon einen großen Bekanntheitsgrad erarbeitet haben. Also definitiv ein gut durchdachter Schachzug von Justin.

Es darf auch hervorgehoben werden, dass sich der Damenmagnet auf jeden Fall als Reifer bezeichnen kann. Zumindest auf musikalischer Ebene. Die kräftig durch Autotune unterstütze Stimme, wirkt viel erwachsener und auch der Stil seiner Tracks besitzt nun mehr Charme. Man kann Justin Bieber noch so verachten, aber er weiß wie er sich zu vermarkten hat und steigert sich trotz allem mit jedem Album. Und in unserem Tiefsten Inneren können wir uns an einem Punkt in unserem Leben alle mit der Gefühlswelt eines Biebers identifizieren. Vielleicht ist dieses Album nicht der Höhepunkt des Jahres 2015, aber schmunzeln lässt es einem sicherlich.

Fotografin.Mediendesignerin.Wirrer Kopf.