„As the stages burn“: Arch Enemy lassen nichts anbrennen

Tausche Wacken-Bühne mit hundertausenden von Metalheads gegen die beschauliche Rockfabrik, mit schätzungsweise 600 Leuten. Zur Veröffentlichung ihres neuen Livealbums „As the stages burn“, das bei ihrem Megaauftritt in Wacken letztes Jahr aufgenommen wurde, hatten Arch Enemy am vergangenen Sonntag in Ludwigsburg das komplette Kontrastprogramm dazu.

The Haunted eröffneten den Konzertabend. Trotz anfänglicher technischer Probleme steigerte sich die Stimmung von Song zu Song. Kurz vor Ende des Sets verkündete Sänger Marco Aro, dass er von der Leistung im Moshpit noch nicht überzeugt war und drohte, bei keiner Besserung, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Tatsächlich ergriff der Schwede kurz darauf die Initiative, warf sich samt Mikro selbst in den Pit und beendete das Set der Band mitten unter den moshenden Metalheads.

Nach kurzer Umbaupause ging es ab in die Anstalt. Im Zwangsjacken-Stiel gekleidet begrüßte eine mit Kunstblut verzierte Christina Scabbia die Rockfabrik mit den Worten „Welcome to our sanatarium! We will take good care of you!“. Lacuna Coil hielten ihr Wort. Mit Songs wie „Heaven’s a lie“, „Nothing stands in our way“ oder „The House of Shame“ heizten sie dem Publikum gewaltig ein. Die Italiener standen den Schweden in keinster Weise nach.

Ganz nach dem Motto ‚Back to the roots‘ trumpften Arch Enemy gleich zu Beginn ihrer Stagetime mit „Enemy within“ und „Revolution begins“ auf. Auf der Tour, die die Veröffentlichung des neuen Livealbums „As the Stages burn“ feiern sollte waren einige ältere Songs ein besonderes Highlight. So feierte auch „Heart of Darkness“ ein Comeback auf die Setlist – Premiere für Sängerin Alissa White-Gluz, die den Titel auf dieser Tour zum ersten Mal live performte. Natürlich waren auch Titel von „War Eternal“ und „Khaos Legions“ mit am Start. Dass für die Band mittlerweile eigentlich schon größere Bühnen alltäglich geworden sind, wurde durch einige beinahe Kollisionen von Bassist Sharlee D’Angelo und Gitarrist Michael Amott umso deutlicher.

Obwohl es die letzte Show der Tour war, sprühten die Musiker nur so voller Energie und machten damit dem Tournamen alle Ehre. So fegte beispielsweise Sängerin Alissa während dem Gitarrensolo zu „Under Black Flags We March“ mit erhobener schwarzer Fahne über die Bühne. Für Gänsehautmomente sorgte das ruhige Instrumentalstück „Snow Bound“, für das die restliche Band die Bühne verließ um den beiden Gitarristen das ungeteilte Rampenlicht zu überlassen.
Natürlich wäre ein Arch Enemy Konzert ohne die Metalhyme „Nemesis“ nicht komplett. Gemeinsam mit „Blood on your hands“ bildeten diese den Abschluss des Konzertabends. Die Energie der Band hatte das Publikum von der ersten Sekunde weg angesteckt und selbst beim Encore waren die Fans noch fit genug kräftig mitzusingen und abzufeiern.

20 Jahre • aus Linz • vegan • Tattoos • Metal & Hardrock • Lieblingsband: Arch Enemy