Inhaler: Vienna in Ecstasy
Das lange Warten war endlich vorbei: Am 30. April gab es wieder ein Inhaler Konzert in Österreich. Gemeinsam mit Blossoms lieferten sie eine starke Show im Wiener Gasometer ab, die man am liebsten gleich nochmal erleben will.
Inhaler sind eine irische Indie-Rock-Band aus Dublin. Die vierköpfige Gruppe rund um Frontmann Elijah Hewson, Sohn von U2-Sänger Bono, verbindet eingängige Melodien mit modernem Sound. Spätestens seit ihrem Debütalbum „It Won’t Always Be Like This“ haben sie sich einen festen Platz in der internationalen Indie-Szene erspielt. Mit ihrer Mischung aus Energie und Emotion begeistern sie nicht nur auf Platte, sondern vor allem live auf der Bühne. Das bewiesen sie unter anderem bei der aktuellen „Open Wide Tour“.
Ein Stopp in Wien war da zum Glück dabei. Schließlich ist es schon wieder mehr als zwei Jahre her, als sie das letzte Mal in Österreich gespielt haben. Dieses Mal zwar ohne Arctic Monkeys, aber dafür mit der englischen Rockband Blossoms. Schon in den frühen Morgenstunden starteten die ersten Konzertgeher:innen die Schlange, um sich einen guten Platz zu sichern. Viele sind extra aus anderen Ländern angereist und sind teilweise auch bei der ganzen Tour am Start. Verständlich, denn Inhaler haben eine treue Fanbase und ihre Show ist eben ein echtes Konzerthighlight.
Blossoms
Den Abend eröffneten Blossoms, die mit ihrem 80er-Vibe sofort für gute Stimmung sorgten. Die Band aus Stockport bei Manchester, bekannt für ihren melodischen Indie-Pop und eingängige Synth-Lines, erwies sich als perfekte Ergänzung zu Inhaler. Kein Wunder, denn die Rollen waren früher auch schon einmal umgekehrt. Die Kombination der beiden Bands fühlte sich an wie zwei Konzerte in einem, stilistisch harmonisch und musikalisch dicht. Viele im Publikum tanzten sich schon bei Blossoms warm, getragen von der charmanten Bühnenpräsenz der Band und Songs mit echtem Ohrwurmfaktor. Locker, sympathisch und einfach ein Vibe – ein Auftakt, der die Messlatte für den Abend hochlegte.
Inhaler
Mit „Open Wide“ startete Inhaler direkt stark in ihren Auftritt. Ein passender Opener, schließlich trägt nicht nur die aktuelle Tour, sondern auch ihr drittes Album diesen Titel. Ohne große Anlaufzeit ging es direkt mit „Dublin in Ecstasy“ weiter, einem der kraftvollsten Songs der Band. Leadsänger Elijah Hewson suchte hier früh die Nähe zum Publikum, stieg zur Barrikade und ließ sogar einen Fan einen Teil des Songs singen. Die Stimmung in den vorderen Reihen war von Anfang bis Ende aufgeladen: Es wurde gesprungen, getanzt, mitgeschrien. Immerhin waren viele Ultra-Fans vor Ort, die jedes Wort kannten und die Energie der Band widerspiegelten. Geschenke wie selbst gehäkelte Inhaler-Puppen oder eine Österreich-Flagge, signiert vom Publikum, wurden mit breitem Grinsen entgegengenommen, was den Auftritt noch persönlicher machte.
Die Setlist war ein kraftvoller Querschnitt durch alle Alben, von frühen Hits bis hin zu neuen Favoriten. Kaum ein Song, der nicht als Banger durchging und das Publikum zum Ausrasten brachte. Verschnaufpausen? Kaum vorhanden, denn Inhaler hielten das Tempo hoch, ohne dass es je überladen wirkte. Den Abschluss bildete eine perfekte Kombination aus Emotion und Energie. Zuerst „It Won’t Always Be Like This“, das hymnische Titelstück ihres Debüts, gefolgt von „Your House“ aus dem neuen Album. Ein runder Schlusspunkt für ein Konzert, das lange hängen bleiben wird.
Fazit
Inhaler und Blossoms haben natürlich nicht enttäuscht. Das lange Warten auf diesen Abend hat sich mehr als gelohnt. Wer Inhaler kennt, weiß zwar, dass da stellenweise sogar noch ein Tick mehr Energie drin gewesen wäre, doch während einer anstrengenden Tour ist das einfach nicht immer möglich. Zwei starke Acts, ein stimmungsgeladener Abend und ein Publikum, das jeden Moment gefeiert hat – ein echtes Konzerthighlight in Wien.