Rock im Dorf – oder besser – Rock im Paradies

Über eine kleine mit Blumen und Pappmaschee geschmückte Brücke, die über die Krems verlief, konnte man sich von 17. bis 18. Juli direkt ins Paradies tanzen! Natürlich nur solange man Paradies mit grenzgenialer Musik, herzlichen Menschen, regionalen Schmankerln und einer liebevolle Festivalorganisation in Verbindung bringt. Falls sich so etwas für euch verlockend anhört wärt oder wart ihr im Rock im Dorf Festival in Inzersdorf wahrscheinlich im siebten Himmel geschwebt!

Tag 1 Tag 2 Fotos

Bereits zum dritten Mal fand das Rock im Dorf Festival, in der Form wie wir es kennen statt und ist nun schon zu einem amtlichen Festival herangewachsen. Heuer sogar einige Tage vorm Beginn ausverkauft und mit hitzigen Temperaturen und somit perfektem Campingwetter gesegnet. Aber nicht nur das! Sondern auch eines der genialsten Lineups dieses Sommers versprach bereits im Vorhinein ein herrliches Wochenende.

Und so war es dann auch. Wenn man den Weg über die zauberhafte Brücke gemeistert hatte, erstreckte sich vor einem ein vom Wald umrandetes Gelände, welches mit gemütlichen Sofas und Fauteuils für bequeme Sitzmöglichkeiten sorgte (sogar ein leerstehendes Auto wurde als Unterschlupf angeboten). Wer es an einladenden Couchflächen oder am Radiostand, von welchem live gesendet wurde, vorbei geschafft hatte, befand sich direkt auf dem Weg zu Hauptbühne.

Tag 1

Diese wurde am Freitag von den hippen Jungs von Flut eröffnet. Bereits hier merkte man, dass die Besucher zum Tanzen hergekommen sind.
Yasmo und die Klangkantine konnten dann durch Sing- und Tanzspiele noch mehr Menschen mitreissen bis am Ende nur noch TAUSEND LIEBE im Chor gerufen wurde.
Auf Yasmo folgte dann ein Schmäh nach dem andren mit den lieben Kreisky, die sich auch von dem aufkommenden Wind nicht die Laune nehmen ließen.
Falls den Besuchern allerdings der Wind zu stark wurde hatten sie heuer auch die Möglichkeit den Ort zu wechseln. Vorbei an den Essenständen, die mit regionalem und oft auch biologischen Leckerbissen dem Gaumen große Freude versprachen, fand man sich schließlich in einem Holzstadl wieder. Und während die gestapelten Holzscheite so beleuchtet wurden, dass sie an tausende LED-Leisten erinnerten, wurde dem Publikum kräftig eingeheizt. Zuerst etwas Rockiges von We Are Infinite und The Heavy Minds und danach heißer Electroswing von Eugene the Cat, wo sich das Publikum sogar bis auf die Bühne vortanzte.
Dann leider der Schreck des Abends: der Wind hatte sich noch weiter verstärkt und der Auftritt der Headliner ließ auf sich warten.
Doch eigentlich gab es im Endeffekt eh nur zwei Dinge, die du wissen musstest. Wenn jemand fragt wohin du gehst – sag zu Wanda, die traten nämlich nach der kleinen Verzögerung auf der 2nd Stage auf. Wenn jemand fragt wofür du stehst – sag für Amore! Und diese Amore fand man definitiv bei den enganeinander gedrängten und mitgrölenden Rock-im-Dorf-Besuchern.
Beendet wurde so ein glorreicher Abend dann nochmal mit Electroswing von Erwin und Edwin. Und wer bei der Musik Stillstehen konnte, den versteht dann wirklich keiner ;)

Tag 2

Der Samstag begann wieder mit gewohnt heißen Temperaturen. Zuflucht bot die kühle Krems, in der die am Vortag zu Wilden schliefen und bereits Motivierten schon wieder mit Bier in der Hand, die Lieblingsacts des Festivals vorsichhinsangen.
Für die Sportlichen gab es allerdings auch die Möglichkeit am Bubblesoccer-Turnier teilzunehmen. Hut ab an alle, die sich trotz sengender Hitze in Plastikkugeln eingeschlossen zu sportlichen Höchstleistungen animierten.
Und für all jene, die wussten, dass man an heißen Tagen viel trinken muss gab es auch die Möglichkeit am Bierpong-Turnier teilzunehmen ;)

Doch auch musikalisch zeigte sich wiedermal nur die Creme-de-la-Creme, die Österreich derzeit zu bieten hat.
Auf der Mainstage beganns mit HipHop. Anfangs noch etwas verhalten fanden sich im Laufe des Abends immer mehr Menschen in Bühnennähe ein. Und wie Hinterland bereits sagte: auch im Sitzen kann man die Hände in die Höhe werfen. Und das funktioniert dann bei ihrem Auftritt schon ziemlich gut, wo sie die französischen Scarecrow ersetzten (auch wenn der Ausfall natürlich traurig ist hat es zumindest einen Vorteil – das Rock im Dorf Team kann nun wirklich von sich behaupten AUSSCHLIESSLICH österreichische Künstler unterstützt zu haben ;))
Auch die 2nd Stage bot einiges. Bereits der erste Act Ant Antic wird vom Publikum lautstark um eine Zugabe gebeten. Zudem fand man auch noch weitere Highlights wie Leyya, Wandl und  Electroguzzi die die Holzhallen endgültig zum Kochen brachten. Doch auch draußen wurden bald elektronische Klänge vernommen und zwar in Kombination mit Barock – diese Mischung können natürlich nur Johann Sebastian Bass sein, die den Bereich vor der Mainstage das erste Mal so richtig füllten. Dann leider ein Regenguss – doch eigentlich egal, denn spätestens als Attwenger schreit: „Kummts viara – der Typ auf da Bühne schmeißt Göd owa“ sind alle wieder hochmotiviert und tanzen den Regen einfach wieder weg :)

Alles in allem kann man nur sagen – Chapeau Rock im Dorf! Wir sind begeistert und freuen uns schon auf nächstes Jahr! TAUSEND LIEBE FÜR EUCH!

Das Rock im Dorf in Bildern

Fotos: Benedikt Reiter

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