Genetikk: Zwischen solidem Rap und harten Bässen

Sikk und Karuzo, das sind die zwei großen Namen hinter Genetikk. Ich durfte Genetikk am 24.03.2017 im Linzer Posthof live sehen und ich will ehrlich sein: ich habe Zeit gebraucht um drüber nachzudenken und das Konzert zu reflektieren.

Die Hip- Hop Crew Genetikk sind beim deutschen Independent Labes Selfmade Records unter Vertrag. Der Rapper Karuzo und Produzent Sikk sind verantwortlich für die Musik. Rizmo, Rockex, Mojo, Cicco und Hell sind weitere Mitglieder dieser Crew. Seit Karuzo und Sikk, beide aus Saarbrücken, 13 Jahre alt sind machen sie gemeinsam Musik. Das erste Album, „Foetus“, erschien 2010 und seither gehen ihre Texte und vor allem der unvergeleichbare Elektro- und Syntiesizersound durch Europa. Mit gesellschaftskritischen Texten und einer Scheiß-Egal Attitüde treten die Rapper mit den Masken auf und versetzen gerade junges Publikum immer wieder in den Bann. Ich muss ganz ehrlich sagen: ich habe mir nicht viele ihrer Lieder im vorhinein wirklich angehört und war eher kritisch eingestellt gegenüber diesem Konzert. Doch das Publikum und der Bass reißen einen einfach mit – und selbst ich musste tanzen. Das Bühnenbild ist Wahnsinn, die Jungs verstehen es gut, sich selbst in Szene zu setzen und groß aufzutreten. Der Rap ist dunkel und direkt, die Art und Weise, wie Karuzo die Texte präsentiert, ist abwechslungsreich und stimmig.

Da mir die ersten Songs der Crew bekannt waren hörte ich mir diese in Ruhe an und machte dann erstmal eine Rauchpause, in welcher ich mir die Zeit nahm um spontane Kurzinterviews mit den wenigen Besuchern, die über 20 Jahre waren, zu führen. Ich wollte wissen, was gerade meine Generation bewegt, auf dieses Konzert zu kommen. Die Antworten reichten von  „Ich habe die Karte geschenkt bekommen, weil ich Hip- Hop mag!“ bis hin zu „Das wäre die beste Crew, die es gibt!“. Es war alles dabei. Besonders interessant fand ich die Aussage von zwei jungen Männern, welche wirklich viel für Hip Hop und Rap überhaben. Die meinten, Genetikk würden echten deutschen Rap machen, offene und ehrliche Meinungen werden vermittelt und sie würden immer wieder ihren eigenen Stil finden und sich von anderen nichts sagen lassen.

Ich war beeindruckt von der Atmosphäre, welche das Bühnenbild, das wirklich mächtig war, untermalt – und kann jedem nur empfehlen, einmal ein Genettik-Konzert zu besuchen. Es fühlt sich nicht an wie harter, kalter Gangster Rap, sondern ist eine stimmige und klanglich wirklich fantastische Inszenierung mit viel Bass.

Foto: Christoph Thorwartl

musikoffene, neugierige, lebensfrohe und kreativitätsfreudige Menschin :-)