Nordisches Geschrei in Linz

Dienstag ist, zumindest für die nicht im Berufsleben stehenden Menschen sind Ferien, das Wetter ist schön draußen. Was tut man also an so einem schönen Tag? Richtig, man verzupft sich in ein feuchtes Kellergewölbe, um sich ein Konzert in der intimsten Atmosphäre anzusehen, die man sich vorstellen kann. Nionde Plågan, Trachimbrod und Ilydaen waren in der wohl geheimsten Geheimlocation der Stahlstadt zu Gast. Ein Abend, der sich musikalisch mehr als gelohnt hat. 

Ilydaen konnten wir ob der für stahlstädter Verhältnisse doch sehr frühen Beginnzeit nur noch am Ende ihres Sets erleben. Das klang nach durchaus annehmbaren Postrock, und war halt für uns nur ein allzu kurzes Vergnügen.

Ebenfalls ein Vergnügen, aber dann deutlich länger waren die beiden folgenden Bands, Nionde Plågan und Trachimbrod. Das gerade gemeinsam tourende schwedische Tandem brachte – an einem Dienstag, wohlgemerkt – gehörig Energie mit in das Kellergewölbe. Den Anfang dabei machten Trachimbrod – Lukas Feurst an den Vocals ist dabei eine wahre Freude zu beobachten. Die Band aus Jonköping präsentiert poppig angehauchten Screamo, der live gehörig ins Mark geht und definitiv Ohrwurmpotenzial hat. Gerne wieder!

Lukas Feurst von Trachimbrod war dann auch in anderer Funktion noch bei der letzten Band des Abends, Nionde Plågan, vertreten, setzte er sich doch kurzerhand an die Drums. Anders als Trachimbrod präsentieren sich Nionde Plågan deutlich härter und punkiger. Spaß machen die Herren aber trotzdem allemal, als sie sich durch ihre Setlist schreien. Ein Dienstagabend bei einem oder auch mehreren Bieren, der zwar als Geheimtipp in die Konzertannalen der Stadt eingeht, den man aber sehr gerne in einem feuchten Keller verbracht hat!

Fotos: Andreas Wörister, Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.