Schlichte Schönheit, ganz unverfälscht

Wenn Klänge zu realen, fast greifbaren Emotionen werden, dann führt das die Einzigartigkeit von Musik vor Augen. Jeder kennt diese Momente, die so selten sind. „Science & Faith“, das zweite Album von The Script, greift genau diese Gefühle auf: Ein sanfter Ritt voller Schönheit inklusive einer Melancholie, die sämtliche Songs der aus Irland stammenden Band durchzieht.

Traurigkeit gehört zu den intensivsten menschlichen Erlebnissen. Manchmal braucht es das. The Script geben einem mit „Science & Faith“ Wärme und Hoffnung. Im Grunde solider Poprock – aber eben nur im Grunde. Ein Höchstmaß an Gefühl und Anspruch bestimmen die Musik des Trios zu gleichen Teilen. Ob Breitwand-Emotionen im Einklang mit konventionellen Popentwürfen oder fulminante Melodie-Bögen wie in der ersten Single „For The First Time“ – sie haben an ihrem Sound gefeilt, ihn noch ein bisschen gehaltvoller gemacht.

Nicht zu übersehen ist, dass The Script in großen Gefühlen schwelgen. Es geht um die Vertonung von Unsicherheiten, von emotionalen Zwischenwelten und Inneneinsichten. Es geht um Frauen, die einem die Welt erklären („Science & Faith“), oder um Mädchen, die gehen, aber bleiben sollen („If You Ever Come Back“). Mal stehen die Verluste und Enttäuschungen kurz bevor, ein anderes Mal sind sie schon erlitten worden.

Danny O’Donoghue trägt dunkelgraue Hymnen vor und Songs wie „You Won’t Feel Anything“ oder „Nothing“ liefern Trost und Geborgenheit, stehen damit in Tradition zu Größen wie (die früheren) U2, die mit einfachsten Mitteln das Größtmöglichste an Gefühlen herausholen. Hier gibt es keine Anbiederung, kein Gepose, nichts klingt kalt oder steril. Die berührende Gesangslinien und die streichelzarten Gitarren sorgen eher für das Gegenteil. Kurzum: The Script ist ein außergewöhnliches musikalisches Gefühlsbad gelungen.

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Foto: Sony Music

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