Zur Wehrpflicht im Generälen

Wenn der Minister für Landesverteidigung zugibt, dass wir kein konventionelles Heer mehr brauchen, dann ist das entweder tragisch, oder aber sehr mutig (der Begriff „ehrlich“ sollte in der Politik lieber nicht zum Einsatz kommen). Das größte Problem ist, dass sich sein Weg auch mit dem Roten kreuzt. Da kann es dann nicht verwundern, wenn man nicht mehr Heer der Lage ist.

Wir sind ja nicht unbedingt zurückgeblieben in einem Land, das die Ersten wählt und auf Industrie staat Landwirtschaft setzt. Warum schaffen wir es dann nicht, ein funktionierendes Sozialsystem ohne versteckte Verletzung der Menschenrechte aufzubauen?

Der Zivildienst ist wichtig, ohne ihn könnten wir unser Gesundheitswesen wesentlich schwieriger pflegen. Das hört man in der aktuellen Debatte immer wieder. Die Betroffenen drohen: Wir schicken die Alten heim! Das ist die letzte Rettung! Viele haben Angst, sie müssten jetzt sozial arbeiten. Das sind nicht die Veränderungen, die den kranken Kassen Gebühren.

Wo kommt auf einmal die Idee des Bundes her, die Wehrpflicht abzuschaffen? Auf jeden Fall gebührt einem Minister großer Respekt, der sich nicht tschad dafür ist, sich quasi selbst zu entmachten, wenn es der Ernst der Lager verlangt.

Eine Alternative wäre, Freiwillige für ihre Soll-Taten besser zu entlohnen. Aber sollen denn dann Söldner her, die nur für das Eine kämpfen: für Scheine? Es kommt muss einem ja immer grasser vorkommen, wo der Staat heute hinsteuert. Bei Berufssoldaten liegt nämlich die große Gefahr darin, dass sich jemand ein Alleinheer schafft. Wer sollte das dann zum Abzug bewegen, ohne den Abzug zu bewegen. Was Besseres kriegen wir so nicht.

Grund zum Fayern gibt hier noch keinen. Im Parlament wird diskutiert und herumgepröllt. Überzeugte Euro-Fighter finden, Österreich sollte sich der EU-Mehrheit anschließen. Bis nato waren sie aber nicht sehr überzeugend. Geheime Abstrachen bringen einiges durcheinander. Idealisten hoffen auf ein soziales Jahr, in dem sich alle einig werden. Gelangweilte Abgeordnete machen nur mehr mit ihrer Präsenz Dienst. Es ist wohl besser wenn wir nichts verändern, meinen die Leute von der Straße. Weil wir eh so viele Debatten da oben haben.

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