Elvis Costello – viel muss man über diesen Ausnahmemusiker nicht mehr sagen. Der 1954 in London geborene Costello gab am Sonntagabend den ganz speziellen Gast bei der großen 30-Jahre-Posthof-Geburtstagsfeier. Gute zwei Stunden lang sorgte Costello dafür, dass man das Gefühl hatte, dass da oben wirklich eine lebende Legende auf der Bühne steht. 29 Studioalben seit 1977, Kollaborationen von Paul McCartney bis zur Produzenten-Tätigkeit mit „The Specials“ – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Umso bemerkenswerter, als dass er sich in Linz blicken ließ. Das Konzert (natürlich) lange im Vorhinein ausverkauft, und eine Bühnenpräsenz, die fast seinesgleichen sucht. Costello startete gleich mit „45“, erschienen auf seinem 19. Studioalbum. Angesichts dessen, dass viele Künstler nicht mal drei schaffen, umso bemerkenswerter. Es folgten „Either Side of the same town“, „Everyday I write the book“, „A Slow Drag with Josephine“ sowie „Poison Moon“. Die Stimme klingt auch im Jahre 2014 noch gleich gut wie am Anfang, und spätestens bei „Imagination Is a Powerful Deciever“ konnte man die sich ausbreitende Gänsehaut im Publikum fast schon spüren. Zwischendurch punktet Costello auch noch mit einem, naja, sehr britisch-trockenen Humor im Rahmen seiner Zwischenansagen. Margaret Thatcher und „If I had a hammer“ sowie die damit verbundenen Erlebnisse seines Vaters sind gelungene Beispiele davon. Sieht man Costellos Show als reinen Singer/Songwriter-Abend, wäre dieser schon großartig gewesen. Führt man sich jedoch vor Augen, dass dieser Mann von Jazz bis Punk schon überall seine Finger im Spiel hatte, wird dem Zuschauer erst bewusst, dass noch viel mehr dahinter steckt. Und die gefühlt 30 Songs nur eine kleine Nische im Kopf dieses Musikers sind, der noch vieles mehr beinhaltet. Fast selbstverständlich also die gespenstische Stille im Ram bei Costellos A-Capella-Nummern. Nach „I want to vanish“ – das mittlerweile auch schon fast 20 Jahre am Buckel hat – und „Alison“ verlässt er dann nach eineinhalb Stunden die Bühne. Nicht ohne mit „Pay it back“ umso besser zurückzukommen. Es folgen Highlights um Highlights, und spätestens als er als Request-Nummer „Veronica“ performt, hat ihn das Linzer Publikum ins musikalische Herz geschlossen. Mit „Peace, Love & Understandning“ auf der E-Gitarre entlässt er dann das Publikum mit dem Gefühl, einen wahrhaft legendären Abend gesehen zu haben. In diesem Sinne: Happy Birthday nochmals, lieber Posthof! Foto: Christoph Thorwartl Artikel teilen Facebook Twitter geschrieben von Christoph Leeb Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch. Kommentieren Cancel ReplyYour email address will not be published. Required fields are marked *KommentarName E-mail Web Site Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser speichern, bis ich wieder kommentiere.
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