Ariel Pink – ein etwas anderes Konzert!

Ariel Pink war zu Gast im Posthof. Mit seinem 10 Album „Pom Pom“ im Gepäck performte er ein, Konzert das lange in Erinnerung bleiben wird. Als Support tischte der Musiker Jack Name feinen elektronischen Pop auf. 

Zu sagen, dass der Dienstag schlechter besucht war als viele andere andere Veranstaltungen im mittleren Posthof-Saal, wäre fast eine Lüge. Knapp dreißig Menschen pilgerten wegen Ariel Pink am Dienstag in den Posthof. Traurig. Als Vorband verwöhnte uns der Musiker Jack Name, mit sanften, melodischen, minimalistischen Techno-Pop. Nett zum Einstieg, aber etwas einschläfernd. Vor allem, da sich das Konzert schon im Vorfeld aufgrund von technischen Problemen von Seiten der Bands unnötig in die Länge zog.

Als dann Ariel Pink die Bühne betrat, waren die 30 Augenpaare allesamt aufgerissen. Denn seine Band war, freundlich beschrieben, eine Augenweide. Einen Hauch von Nichts – andere würden es noch als Bikini beschreiben – konnte an dem schon leicht in die Jahre gekommenen Schlagzeuger begutachtet werden. Eine wunderschöne Abendkleidkombination in Schwarz und Altrosa konnte man am Bassisten bewundern, und auch die neuste Mode von IKEA war auf der Bühne vertreten. In Form einer als Poncho getarnten Decke. Aber man soll ja nicht immer nach dem Äußeren urteilen, sondern auf die inneren Werte kommt es an – in dem Fall die Musik.

Grob gesagt war von „Oh mein Gott, meine Ohren tun weh“ bis über „Wow das klingt gut“ so ziemlich alles vertreten. Manchmal hatte man das Gefühl, die Musiker streiten sich über die Auswahl des nächsten Liedes. Klang dann so spannend, wie es auf Privatparties klingt, wenn sich zwei deiner Freunde nicht einig sind, was das nächste Lied sein wird. Aber wie schon erwähnt gab es auch sehr gute Nummern. Ariel Pink ist ein Musiker, der sich nicht so einfach in eine Genre-Schublade stecken lässt. Er experimentiert mit sämtlichem Musikrichtungen, die die letzten Jahrzehnte so zu bieten haben. Zwei Dinge hat der Herr aus Amerika in seinem Leben geschafft, auf die er stolz sein kann. Erstens die 10 Alben die er schon veröffentlicht hat, und zweitens, das Linzer-Publikum, auch wenn es nur die 30 Personen waren, zum Tanzen zu bringen – was ja nicht immer so einfach ist.

Es ist immer wieder eine Herausforderung, auch als Musikredakteurin die gewohnten Gewässer bzw. die Komfortzone zu verlassen, aber in diesem Fall war ich froh, dass ich eine von den 30 Personen gewesen bin, und meinen Horizont in puncto schräge Musik erweitert habe.

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