Gemma, Gemma beim Osterhöller!
Zu Ostern ist es fast schon Tradition, das der Höller-Wirt im mühlviertlerischen St. Peter zum Tanz einlädt. Dass so ein Abend auch ohne Schlager und Volksmusik erfolgreich sein kann, bewiesen die Veranstalter vom diesjährigen Osterhöller – gemeinsam mit Skolka und 25 Bucks schafften sie eine musikalische Abwechslung im tiefen Mühlviertel.
Den Start machten am Ostersonntag „25 Bucks“, eine Mühlviertler Punkrock-Band. Die Band selbst gibt es zwar schon länger, sie hat sich in den letzten Jahren aber mehr dem Covern von bekannten Punk- und Rockbands verschrieben. Erst seit Kurzem haben sie das Songwriting für sich entdeckt. Da schaut man dann auch mal drüber hinweg, wenn die Setlist zu 70% aus Covern besteht. Wohingegen ein Punkcover von 99 Luftballons von Nena – oder dem englischsprachigen Goldfinger-Pendant – dann doch sehr mutig ist. Musikalisch lassen sich die Jungs nichts nehmen, da wird geposed wie die großen Vorbilder. Auch wenn die Bands noch wenig Stageerfahrung haben und eher wenig eigene Songs, kamen sie beim Publikum extrem gut an – wie auch ihr Merch.
Der eigentliche Grund, warum wir an dem Abend nach St. Peter am Wimberg fuhren, waren „Skolka“, eine Ska/Polka Band aus Niederösterreich. Wenn schon zuvor die Vorband von den Luftballons sang, so flogen die bunten Raika-Ballone bei der Hauptband quer durch den Saal – spätestens jetzt merkten wir, dass wir uns in der Provinz befanden. Aber Raikaballone hin oder her, es sind immer noch die Musik und die Leute, die für einen gelungenen Abend sorgen. Sängerin Judy begann ohne große Worte gleich mit den ersten Song. Kurz merkte man die Verwirrung auch dem Publikum an – so ganz ohne Vorankündigung kann einem die Band schon mal umhauen. Ganz klar waren es auch da Songs wie „Gemma Gemma“, „Daunzn“ und „Leiwaund“, die bei einem Skolka Konzert nicht fehlen durften. Die anfängliche Verwirrung löste sich schnell auf und es folgte ausgiebiges Getanze. Für mich fehlte am Ostersonntag aber das gewisse Etwas, ich konnte das Konzert nicht so genießen wie die vorhergehenden Konzerte der Band. Irgendwas war anderes, ob es an meiner Post-Noppen-Warmup-Qlashstimmung, an der herannahenden Erkältung meinerseits lag, oder an der Band, kann ich im Nachhinein schlecht feststellen. Den anderen Menschen, die mir ein paar Bierchen voraus hatten gefiel es auf jeden Fall. Und eines ist immer noch Gewiss: die Füße können bei der achtköpfigen Band kaum stillstehen.
Im Anschluss folgte dann, das Highlight auf das viele gewartet haben, der „Osterhöller“, der musikalisch von den DJs der Krautstaumpfadn Dreckstessln untermalt wurde. Zu späterer Stunde war dann der gesamte Saal auch gesteckt voll mit einheimischen tanzwütigen Menschen. So wurde die Ostersonntagnacht gebührend gefeiert.
Fotos: Christoph Thorwartl