Granada – Xidis Heimspiel
Passend zur Adventzeit haben sich Granada etwas Besonderes einfallen lassen – sie besuchten im Rahmen der “Driving Home for Christmas – Tour” die jeweiligen Heimatorte der fünfköpfigen Band. Dabei machen sie auch einen Stopp im Salzhof in Freistadt, dem Heimatort von Akkordeonspieler Xidi. Für uns Grund genug sich von Linz ins verschneite Mühlviertel zu begeben.
Den Anfang jedoch machte die Band “Fauxpas”. Die vierköpfige Dialekt-Rock-Band aus der Steiermark ist vielleicht vom Stil her nicht ganz unser Fall gewesen, live waren sie aber kein Fehltritt. Nach einer kurzen Pause betraten dann auch schon die Akteure von Granada die Bühne und läuteten mit “I sogs da glei” die eineinhalb Stunden lange Setlist ihres Abends ein. Die Grazer lassen durch ihre Paarung aus Pop und Wiener Lied eine Art Neo-Austropop entstehen, der so in der heimischen Musiklandschaft seinesgleichen sucht. Über “Lieber gern als hier”, “Lang ists her” und “Eh ok” tastete man sich zum neuen Album vor. Bei der Hülle an stimmungsvollen und tanzbaren Songs, die vom Publikum auch dafür genutzt wurden, ist es fast nicht zu glauben, dass sie mit „Granada“ und “Ge bitte” erst zwei Alben veröffentlicht haben. Die kurzen Pausen zwischen den Liedern wurde immer wieder durch humoristische Anekdoten gefüllt.
Für den Song “Wien wort auf di”, eine Übersetzung von Billy Joels “Vienna” in den österreichischen Dialekt, verließen Leadsänger Thomas und Akkordeonspieler Alexander die Bühne und gesellten sich auf den höchsten Punkt der Stiege, die sich an der Seite des Saals befindet. Ganz ohne elektrotechnisches Equipment performten sie dort die Hommage, gut hörbar für den ganzen Saal. Zum Nachschlag gab es dann mit “Ottakring” und “Palmen am Balkon” den perfekten Abschluss eines gefühlsgeladenen Abends. Es war zwar bereits mein drittes Granada-Konzert, den Eintritt sind sie aber, vor allem in der sehr schönen Kulisse des Salzhofes, immer wieder wert!
Fotos: Lisa Leeb