Kunterbunt mit Buntspecht und Say Yes Dog

Buntspecht und Say Yes Dog besuchten letzten Freitag den Posthof in Linz. Mit neuen Liedern im Gepäck brachten die beiden Bands die Linzer*innen zum Tanzen. 

Gerade der Jänner hat in Linz konzerttechnisch eher wenig zu bieten – umso mehr freut man sich, dass das neue Jahrzehnt auch im Posthof nun endlich gestartet ist. Und zum Beginn gibt es gleich heimische Musik von Buntspecht für die Ohren und die Seele in Kombination mit Say Yes Dog.

Die Jungs von Say Yes Dog stammen aus Deutschland bzw. Luxemburg und konzentrieren sich seit 2012 auf ihre elektronische Musik. Für die dreiköpfige Band war es am Freitag eine Linz-Premiere. Trotz der Tatsache, dass die Jungs für das Publikum eher unbekannt waren, war die Begeisterung im Zuschauerraum groß. Auch wenn man sich eingestehen muss, dass man als Vorband für Buntspecht mit einer anderen Art von Musik gerechnet hätte. Das etwas ungewöhliche Arrangement lässt sich am ehesten noch mit dem gemeinsamen Nenner – in dem Fall die Bookingagentur Spoon – erklären. Was aber nicht heißt, dass das Trio musikalisch nicht so einiges zu bieten hat. Ganz im Gegenteil. Say Yes Dog haben uns mit Songs wie „Lies“ oder „Feel Better“ vom aktuellen Album „Voyage“ begeistern können. Dass sie dann den Standard-Supportslot um rund eine halbe Stunde überzogen haben, fiel uns erst in der Pause auf – böse sind wir deswegen nicht.

Für viele der Gäste war jedoch Buntspecht der Grund für den Posthofbesuch.  Buntspecht ist nicht nur eine Vogelart, sondern auch eine sehr begabte junge österreichische Band. Die sechs Musiker bestehend aus Lukas Klein, Florentin Scheicher, Florian Röthel, Jakob Lang, Lukas Chytka und Roman Geßler sind in Wien beheimatet und beschreiben ihre Musik selbst als „Kinderlieder für alle Er- und Entwachsenen“. Ihre, Motto „Alles darf. Alles soll. Alles muss!“ bleiben sie auch bei ihrem dritten und aktuellen Album „Wer jagt mich wenn ich hungrig bin“ treu. Lieder wie „Mordlust“ und „Boje“ bewiesen dies am Freitag. Wer die Band noch nie gehört hat, man könnte die Vielseitigkeit eventuell in folgenden Wörtern zusammenfassen: „Die Musik startet in Italien und macht sich auf den Weg Richtung Osten bis hin zum schwarzen Meer, tanzt eine Runde mit dem Wienerlied und die Klassik darf dabei zusehen“. Musikalisches ein Highlight im Jänner – gerade Songs wie „Unter den Masken“, „Rotweinmund“ und „Brennnessel“ könnten uns immer wieder begeistern.

Auch wenn für uns die Mischung von den beiden Acts an einem Abend nicht unbedingt stimmig wirkte, konnten wir beide Konzerte unabhängig von einander sehr genießen. Die rund 400 Besucher*innen würden vor allem Letzteres bestimmt bestätigen.

Fotos: Christoph Thorwartl & Lisa Trost

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