Jaya the Cat in der Stadtwerkstatt Linz
Foto: Andreas Wörister

Jaya the Cat: Finally

Nach zweifacher Verschiebung und damit zweijähriger Verspätung erlaubte die aktuelle Situation endlich das Gastspiel der Regga-Punker von Jaya the Cat. Ein ausverkaufte Stadtwerkstatt, großartige Stimmung und ein musikalisch ausgezeichneter Abend. Neben dem Headliner konnten auch die Supports Mighty Maggots und vor allem Riskee And The Ridicule überzeugen!

Dass sich aktuell neben neu angekündigten Konzerten auch Nachholtermine in unsere Konzertlisten finden, sollte immer mehr der Vergangenheit angehören, auf jeden Fall bei einem davon. Diese Konzertkritik hätten wir eigentlich schon vor zwei Jahren schreiben sollen. Corona sei Dank leider erst jetzt, aber besser spät als nie.

Den Beginn machten die Steirer von Mighty Maggots: Geboten wurde den Gästen unterhaltsamer und sehr tanzbarer Ska-Punk, inklusive Bläser. Schwungvoll und viel Laune bereitend dauerte es aber ein bisschen, bis auch das Publikum von dem Spaß der Bandmitglieder angesteckt wurde. Erst gegen Mitte des Sets wurde dann auch das Tanzbein geschwungen. Musikalisch war das solide und durchaus gut anzuhören. Jetzt kein riesiges Highlight, dafür fehlte den Songs so dieses gewisse Etwas, dieses Außergewöhnliche, aber es gibt jetzt auch keine großen Kritikpunkte, es hat schon gepasst.

Neuentdeckung

Der für mich eigentliche Headliner und wohl eine meiner Neuentdeckungen des Abends folgte dann mit den Briten von Riskee And The Ridicule. Bist du fertig, sind die großartig! Schon bei den ersten Songs kamen in mir sofort The Killers und Apoligies, i have none Vibes auf, die Einflüsse sind nicht zu leugnen. Das Ganze dann wirklich großartig kombiniert mit britischem Hip Hop ala Slowthai und schnellen Punk-Klängen. Unglaublich schwer und defacto unmöglich in eine Schublade zu stecken, dafür umso großartiger. Eine wirklich traumhafte Mischung dieser verschiedenen Einflüsse, die jeden Song zu einer neuen Erfahrung machten und von neu auf begeisterte. Das ganze sowohl gesanglich als auch instrumental perfekt gespielt und sehr abwechslungsreich. Macht es mir nach und kauft euch eine Platte, ganz heißes Potenzial auf mein Konzert und meine Neuentdeckung des Jahres!

Maximal voll wurde es dann endgültig bei Jaya the Cat und die Reggae Punk Legenden enttäuschten nicht. In gewohnter Manier gab es hier bekannte und fehlerfrei gespielte Kost. Nichts besonderes, aber Fans wurden auf jeden Fall sehr zufrieden gestellt und dankten das auch mit hoher Energie, die ersten Reihen kamen aus dem Tanzen gar nicht mehr heraus. Die Setlist war eine Mischung aus Klassikern wie „Hello Hangover“ und „Thank you Reggae“ und neueren Songs wie „Amsterdam“. Das ganze ohne viel Glamour gespielt, dazu eine sympathische Kommunikation mit dem Publikum. Zu kritisieren gibt es nicht wirklich etwas, obwohl mir als Nicht-Hardcore-Fan der Band das I-Tüpfelchen gefehlt hat. Alles in allem aber ein durch die Bank musikalisch wirklich hervorragender Abend, der Gottseidank nachgeholt wurde und nicht abgesagt wurde.

Fotos: Andreas Wörister

Musikliebhaber, Festivalreisender, Konzertsüchtig, Vinylnerd, Photograph, Konzertveranstalter, Linz-Liebhaber