Foto: Nico Moser

Rock Of Ages – Das tourende Musical

Ein Musical, das alle Hits und auch Klischees der 80er aufleben lässt. Wer auf der Suche nach purer Unterhaltung, Vokuhilas und vielen flachen Witzen ist, wird hier fündig. Rock of Ages ist Liebesgeschichte, Hommage an die 80er und Parodie in einer einzigen Show. Und das umgesetzt von wahren Profis in der Branche.

Rock of Ages entführt die Zuschauer ins LA der 80er Jahre, wo Sex, Drugs and Rock`n`Roll ihre Hochphase erleben. Im legendären Rock-Club, dem „Burbon Room“ mitten am Sunset Strip treffen wir auf Drew, der davon träumt Rockstar zu werden. Einige hundert Kilometer weiter lernen wir Sherry kennen, die prädestinierte Love Interest, die sich wegen ihres Traums, eine berühmte Schauspielerin zu werden, auf den Weg nach LA macht. Wie es der Zufall so will, treffen die beiden im Burbon Room aufeinander und sind Schock-Verliebt. Gleichzeitig findet aber im Büro des Bürgermeisters ein Meeting mit Schweizer Investoren statt, die den Strip aufräumen wollen und unter anderem auch die Existenz des Burbon Rooms bedrohen. Mit einem Benefizkonzert der berühmten Band „Arsenal“ und deren exzentrischen Leadsängers, soll der Burbon Room gerettet werden. Doch damit fängt das wahre Unheil erst an.

Die Rollen

Foto: Nico Moser

Eröffnet wird Rock of Ages von dem Erzähler, der sich offensichtlich als einziger dessen bewusst ist, gerade in einem Musical mitzuspielen. Bereits zu Anfang merkt man das brillante, komödiantische Timing des Darstellers, der auch im Laufe der Vorstellung oft auf Zwischenrufe eingeht und das Publikum mit einbindet. Er zieht die Zuseher sofort in die Welt der 80er und in die Geschichte. Dauergast auf der Bühne ist die Band, die nicht nur mit grandiosen Gitarrensolos überzeugt, aber auch mit der perfekten Begleitung der Darsteller. Jedes mal wieder bin ich positiv überrascht, wenn eine weitere scheinbare kleine Nebenrolle ihren eigenen Song oder ein Solo bekommt und die Rockröhre klingen lässt. Besonders die Sekretärin des Bürgermeisters, die dann zur Rebellionsleiterin wird, haut eine Stimme raus, die ich nicht erwartet hätte.

Vor allen aber der Humor des Stücks hat mich überzeugt. Eine Rolle hat keinen Namen, sondern wird von allen nur Kellnerin 1 genannt. Bei einer Sexszene im Klo tanzen die Tänzer mit Klobesen um die Darsteller und sogar ein Schild der Rebellion ist eine Anspielung auf Les Miserables, ein anderes bekanntes Musical. Der Soundtrack mit bekannten Songs der 80er wird von wahnsinnig talentierten Tänzern untermalt, die nicht nur Jazz-Hands, sondern auch die höchsten Kicks, die ich in Linz gesehen habe und Poledance drauf haben. Mein persönliches Highlight muss aber das Duett zwischen dem Erzähler und dem Besitzer des Burbon Room sein. Dabei treffen zwei Stimmgewalten auf schauspielerisches und komödiantisches Talent, dass die Funken nur so fliegen.

Meine Highlights

Foto: Nico Moser

Ein Musical hat, wie wir alle wissen, immer eine eher wenig komplexe Handlung. Schön ist aber, dass die Songs perfekt darauf abgestimmt sind und jede einzelne Rolle ihre Time to Shine bekommt. Die weibliche Hauptrolle Sherrie überrascht mich mit leisen, aber auch beltigen Rock-Solis und einer so sympathischen Umsetzung der naiven Kleinstadtblondine. Der Sohn des Schweizer Investors erlebt seine ganz eigene Verwandlung gemeinsam mit der Rebellionsanführerin und verliert bei all der Parodie nie seinen Schweizer Dialekt. Der Erzähler jedoch muss meine Lieblingsrolle sein. Timothy Roller, ich ziehe meinen Hut vor dir! Ein Zuckerl ist auch, dass die Songs alle im originalen auf Englisch gesungen werden und nur die Dialoge auf deutsch sind.

Fazit

Trailer auf YouTube von Rock of Ages by Showslot

Natürlich könnte man sich nun den Star-besetzen Film ansehen, aber ich rate euch allen auf jeden Fall die letzen Shows in Wien zu besuchen, oder auf die Wiederaufnahme 2024 zu warten. Es lohnt sich! Und Linz: bitte geh mal a bissl mehr ab. Es war schon besser als bei Fack Ju Göhte, aber da geht noch mehr. Ein (sehr stimmgewaltiges) Vögelchen aus dem Cast hat mir erzählt, dass dies das verhaltenste Publikum war, vor dem sie gespielt haben. Die Darsteller leben für unseren Applaus und Zurufen, also strengt euch an und lasst es raus! Außerdem muss ich mich dann nicht mehr so zusammenreißen im Publikum. Danke!

Hier gibt’s noch Tickets für die letzten Vorstellungen in Wien: oeticket.com

Ich bin wahrscheinlich die Definition von Jack of all Trades. Ich liebe es vieles zu machen, sonst kommt die Unruhe in mir zum Vorschein. "Fake it till you make it", ist einer meiner Lieblingssätze, denn wenn ich etwas machen möchte, mach ich's eben einfach. Deswegen bin ich: Eventmanagerin, professionelle Tänzerin, Tanztrainerin, Content Creator, Bloggerin, Sprecherin/ Moderatorin in Ausbildung und vieles mehr. Ich freu mich, wenn ihr meine Beiträge lest und über eure Nachrichten!