Bibiza im Posthof Linz
Foto: Ines Mayer

Konzertrausch im Posthof Linz: Bibiza – Wiener Schickeria Tour

Am Samstag, dem 21.10.2023, nahm uns Bibiza mit auf Taxifahrt durch sein neuestes Album „Wiener Schickeria“. Das Konzert seiner restlos ausverkauften Tour begeisterte das Linzer Publikum und füllte den mittleren Saal im Posthof bis zum letzten Platz.

Samstagabend. Eine lange Schlange vor dem Posthof – kein Wunder, denn die Tour von Bibiza ist restlos ausverkauft. Erwartungsvoll und mit großer Vorfreude warteten nun all jene, die Tickets für das Konzert im Posthof ergattern konnten, geduldig auf den Einlass.

Kurzfilm STATT Vorband

Um 19:30 Uhr öffneten sich die Türen zum mittleren Saal. Eine ungewöhnliche Szenerie erwartete die Besucher. Auf der Bühne eine Leinwand und ein Beamer. Es wurden der Kurzfilm „Bye Bye Bowser“ sowie diverse andere ästhetische Videos der Wiener Filmemacherin Jasmin Baumgartner abgespielt. Der Raum füllte sich und all jene, die einen Platz in den vordersten Reihen ergattert haben, haben sich nun zur Mission gemacht, diesen nicht mehr zu verlassen. Was durchaus Ausdauer erforderte, denn erst um ca. dreiviertel Neun wurde die Leinwand abgebaut und der Start des Konzerts signalisiert.

Taxifahrt durch DIE WIENER SCHICKERIA

Kollektive Rufe nach Bibiza hallten durch den Saal. Erwartungsvolle Blicke richten sich auf die Bühne. In ihrer Mitte befindet sich eine rote Couch in Form eines Kussmundes, an die zwei Autoreifen gelehnt sind. Vor der Couch ist ein Lenkrad positioniert. Über dem Ganzen prangert ein Taxi-Schild, ein Taximeter, sowie zwei Schilder – eines mit der Aufschrift „Wiener Schickeria“ und ein anderes mit der aktuellen Location der „Taxifahrt“. Zentral dahinter vervollständigt eine Diskokugel, geschmückt mit funkelnden Kristallen, dieses liebevoll gestaltete Bühnenbild. Die Künstlerin dahinter: @marienirt.

Doch entgegen der Erwartungen des Publikums betrat nicht Bibiza die Bühne, sondern Taxifahrer „Andi“ – Schauspieler Andreas Radlherr – und setzt mit einleitenden Worten das Bühnenbild in Kontext.

Spätestens jetzt wird einem klar: Das ist nicht bloß ein Konzert, hier steckt ein durchdachtes Konzept dahinter. Auf Ankündigung von Taxler Andi betritt Bibiza gemeinsam mit seiner Band – bestehend aus Enzo Gaier an der Gitarre, Moritz Meixner an den Drums, Markus Windisch am Bass und Xaver Nahler an den Keys/Synths – unter tosendem Applaus die Bühne.

Vom ersten Song an ist das Publikum in Ekstase. In der Menge bildeten sich regelmäßig Moshpits. Es wurde textsicher mitgesungen und viel getanzt. Bei „KiK Skit“ wurde der Bass ordentlich aufgedreht und die Lichtshow wild. Während der Show kam es auch zu ruhigeren Momenten. Ein Lichtermeer aus Handytaschenlampen und Feuerzeugen bildete sich, während Bibiza mitten in der Menge sitzend den Song „Regen“ performte. Neben Songs aus seinem aktuellen Album „Wiener Schickeria“ performte er auch ein Cover von „Major Tom (Völlig losgelöst)“ gemeinsam mit Taxler Andi. Auch der ein oder andere noch unreleaste Track wurde gespielt.

AUSTROPOP ALS ZUGABE

Als alle Musiker nach dem – noch unreleasten – Song „Casanova“ die Bühne verlassen hatten und es für einen Moment so schien, als wäre das Konzert schon zu Ende, betrat Bibiza mit Akustik-Gitarre in der Hand erneut die Bühne. Das Publikum lernte nun Austro-Pop-Bibi kennen. Ein Genre, das ihm definitiv auch gut steht. Nach einer Akustik Version von „Opernring Blues“ kam auch die Band nochmals die Bühne und performte Publikumsfavorit „Schick mit Scheck“. Mit dem Song „Opernring Blues“ wurde die Show beendet. Verschwitzt, aber glücklich strömte das Publikum, untermalt von klassischer Musik, aus dem Saal. In dem immer leerer werdenden Saal begannen einige zu zweit, aber auch so manch einer allein, Walzer – oder zumindest etwas dem Walzer ähnlichen – zu tanzen. Dann wurde noch ein letzter Techno-Track aufgelegt und als die Musik verstummte verschwanden auch die letzten Menschen aus dem Saal.

Fazit

Bibiza fasziniert mit seinem Wiener Charme á la Falco. Mit seiner Musik über Wien und die Welt der Wiener Schickeria trifft er den Zeitgeist. In seiner Welt, irgendwo zwischen Hautevolee, Kunstuniversität und Ballern am Balkon ist er umgeben von kreativen Menschen. Er spielt gezielt mit seinem Image und seine Show ist durchdacht bis ins Detail. Die Live-Performance ist ausgezeichnet. Wer Bibiza schon länger verfolgt, kennt auch seine andere Seiten. Doch egal ob Rap, Indie-Rock oder (Austro)-Pop – sein Talent ist definitiv vielseitig und ich bin gespannt, was wir in Zukunft noch von ihm zu hören bekommen.

kreatives chaos in person - mach gern alles a bissi, aktuell am liebsten hinter der kamera :)