Pascow: was lange währt …
Man kann es kaum glauben, aber es hat tatsächlich stattgefunden: nach einigen Absagen haben die Gimbweiler Punk-Veteranen von Pascow es endlich geschafft, leibhaftig in Linz zu spielen. Ein Donnerstag für die Geschichtsbücher!
Covid, ein Hörsturz, Tourverschiebung: das Gastspiel von Pascow wurde seit 2020 insgesamt dreimal verschoben, bevor am letzten Donnerstag dann das Konzert zur Sieben-Platte endlich nachgeholt wurde. Wobei, Jade wurde eigentlich ja auch noch mitzelebriert. Sold Out war die Show in der Stadtwerkstatt seit Langem – und die alte Hütte an der Urfahraner Donauseite war mit Sicherheit eine der kleineren Locations, die von Pascow in letzter Zeit bespielt wurden. Hat ja auch was Intimes, oder?
Supportact gab es an diesem Abend auch – zur Verwunderung vieler, die selbigen erst am Konzertabend selbst mitbekommen haben. Angekündigt wurden Syff nämlich, naja, sagen wir mal unterdurchschnittlich offensichtlich. Zumindest lesen konnte man den Support nirgends. Macht aber nix – die vierzigminütige Show entschädigte. Berührungsängste gibt es bei dieser Band keine, Ausflüge ins Publikum gehören hier zur Selbstverständlichkeit. Dazu, passend zu einem Pascow-Support, gab es neben ihrer aktuellen „The World Is Yours“-EP mit „Internett“ und „Generation Nokia“ auch zwei Songs für nicht, Zitat, „Sellout“-Fans der Gimbweiler Abrissbirne zu hören. Will man einen Supportslot anständig nutzen möchte, dann bitte so wie es Syff an diesem Donnerstagabend taten.
Pascow: endlich da!
Gekommen war die Crowd natürlich aber wegen Pascow. Die waren im Februar eigentlich schon in Linz, um ihren 2020 erstmals abgesagten und verlegten Konzerttermin nachzuholen. Die Band war da, die Bühne auch – nur Sänger Alex machte anstatt des Linzer Punk-Publikums Bekanntschaft mit der hiesigen Notaufnahme. Hörsturz sei Dank. Wie man sieht: Pascow in Linz ist gar nicht so einfach. Macht aber nix, denn das Quartett, verstärkt mit Clara Krum an den Vocals, ließ sich nicht lumpen und spielte sich mit 24 Songs quer durch die Banddiskografie.
Der Fokus liegt klarerweise auf Sieben und Jade, dürfen natürlich auch die Klassiker nicht fehlen. Hier gleich mal hervorzuheben: die Wunderkind-Gitarrenversion von Clara Klum. Daneben wird natürlich gegen die Lindner, pardon, Merkel-Jugend angesungen. Königreiche im Winter und Monde fehlen ebensowenig wie das Spraypaint The Walls-Cover von Cüenstler. Too Dumb To Fuck beendet ein reguläres Set, das mit Nach Hause, Daniel & Hermes und Trampen Nach Norden einen mehr als würdigen Abschluss bietet.
Pascow präsentieren sich gut gelaunt, sie unternehmen, wie der Support auch, Ausflüge ins Publikum, und am Ende dieses Donnerstags hat man die Gewissheit, dass Pascow endlich auch einen Linz-Gig in ihrer Diskografie stehen haben. Hat eh lang genug gedauert, hat sich aber ausgezahlt!
Fotos: Christoph Leeb