Mikael Stanne, The Halo Effect @ Arena Wien
Foto: Vanessa von Reth

Metal-Triumph in der Arena Wien: The Halo Effect, Pain & Bloodred Hourglass

Am vergangenen Donnerstag bebte die ausverkaufte Arena Wien unter skandinavischer Power. Ein Abend voller Intensität, mitreißender Lichtshow und brachialem Sound.

Trotz Einlass um 18:00 Uhr, füllte sich die ausverkaufte Arena Wien zunächst nur langsam. Pünktlich um 19:00 Uhr fiel dann der Startschuss für einen energiegeladenen Abend und die 2006 gegründete finnische Melodic Death Metal-Band Bloodred Hourglass eröffnete mit kraftvollen Riffs. Musikalisch legten die fünf Finnen von Anfang an ein hohes Tempo vor, doch das Wiener Publikum brauchte ein paar Songs, um richtig warmzuwerden. Erst ab dem fünften Song, Waves Of Black, regte sich die Menge spürbar. Spätestens beim letzten Track war dann aber das Eis gebrochen: Ein Moshpit, lauter Applaus und spürbare Energie ließen keine Zweifel mehr daran, dass Bloodred Hourglass auf voller Linie überzeugt haben.

Wenn Industrial Metal auf pure Unterhaltung trifft

In Nebel eingehüllt übernahm dann um 20:00 Uhr Pain die Bühne. Schon das Setup machte deutlich, dass bei der schwedischen Industrial Metal-Band nicht nur Musik, sondern auch Unterhaltung großgeschrieben wird. Ein bemerkenswerter Drum Riser, und besonders die vielen aufwendig programmierten LED-Lichtelemente rund um die vier Bandmitglieder, sorgten für eine besondere visuelle Aufwertung.

Obwohl Pain von Beginn an mit voller Energie loslegte, blieb das Publikum die ersten Songs noch etwas zurückhaltend und es war ziemlich offensichtlich: Dies ist keine Pain Headline-Show. Erst mit dem ersten Kostümwechsel für „Go With The Flow“ und dem darauffolgenden Klassiker „Same Old Song“ aus dem Jahr 2005 kam spürbar Bewegung in die Menge. Peter Tägtgren, Mastermind hinter Pain, bewies einmal mehr, dass er das Publikum in seinen Bann ziehen kann. Selbst jene, die merkbar vorrangig für The Halo Effect vor Ort waren, ließen sich mitreißen. Den krönenden Abschluss lieferten die schwedischen Jungs mit dem Hit „Shut Your Mouth“ und plötzlich sang die Arena Wien so mit, als hätte es die anfängliche Zurückhaltung nie gegeben.

Vom Hawaiihemd mit Sonnenhut, Alienmaske, bis hin zum Cowboy-Hut im Blues-Style auf einem Barhocker für den Song „Have A Drink On Me“. Pain brachte nicht nur musikalisch, sondern auch optisch ordentlich Abwechslung auf die Bühne. Das 60-minütige Set war eine perfekte Mischung, die wenig Wünsche offen ließ.

Melodic Death metal at its best

The Halo Effect, Crowd, @ Arena Wien

Bereits mit dem Erklingen des ersten Tons des Intros „March Of The Unheard“ war klar: Das Publikum kann es kaum erwarten. Die gesamte Arena Wien stimmte mit ein, so als hätten sie diesen Song schon seit Jahren mit im Blut. Und das, obwohl das neuste und gleichnamige Album von The Halo Effect erst vor weniger als einen Monat vor Tourbeginn erschienen war. Mit ihrem messerscharfen Sound lieferten die ehemaligen In Flames Mitglieder von der ersten Sekunde ab. Mit ihrem Mix aus coolen Riffs, wuchtigen Drums und der einzigartigen Stimme von Mikael Stanne, die mühelos zwischen tiefen Growls und clean Vocals wechselt, war das gesamte Publikum sofort mitgerissen.

Spätestens ab Song Nummer drei gab es kein Halt mehr: Die gesamte Arena tobte und ein Crowdsurfer nach dem anderen wurde von den unzähligen Händen in Richtung Bühne getragen.

The Halo Effect lieferten eine unvergessliche Show ab, die nicht nur die Arena Wien in ein wahres Headbanger-Paradies verwandelte, sondern auch bewies, dass die erst im Jahr 2019 gegründete Band, gekommen ist, um zu bleiben.

Fotos: Vanessa von Reth

Konzertfotografin & Tour Managerin. Unterwegs, wo die Musik lebt. Kunst für die Seele, Bücher für den Kopf, Reisen für das Herz und die Inspiration.