Catastrophe and Cure in der Stadtwerkstatt
Foto: Fabian Schwarzinger

Hearts Hearts mit Catastrophe & Cure: Viel Indie-Liebe

Zwei Bands, die beide bereits über 10 Jahre auf dem Buckel haben, gastierten freitags in der Stadtwerkstatt. Mit grandiosem Indie-Sound lieferten Catastrophe & Cure und Hearts Hearts dem Publikum einen nostalgisch bis mitreißenden Abend.

Es sind zwei absolute Routiniers in ihrem Genre: Catastrophe & Cure hat vor kurzem ihr bereits schon viertes Album veröffentlicht, während Hearts Hearts letztes Jahr schon die gleiche Zahl erreicht hat. Es sind Bands, die sich bereits einen Namen gemacht haben und jetzt in Kombination ihr Genre in der Stadtwerkstatt an den Mann und die Frau bringen.

Catastrophe & Cure

Schon bevor es losgeht füllt sich der Saal dabei schon bis ganz nach hinten. Ein Schritt Sicherheitsabstand wird zwar noch zur Bühne freigelassen, warm wird es aber trotzdem ganz schnell. Nicht nur, weil die fünf Jungs von Catastrophe and Cure um 20:45 Uhr endlich auf die Bühne steigen und den Ton für den Abend wärmend einleiten. Direkt wird zu schunkeln begonnen. Die Band wechselt dabei immer wieder ab. „Wir werden auch ältere Songs spielen“ heißt es, was sie auch umsetzen.

Während sie anfangs noch mit ruhigeren Songs wie Somewhere Down The Line aufwarten, erhöhen sie bei fortgeschrittener Bühnenzeit immer weiter das Tempo. Somebody Else’s Dream ist dabei im späteren Verlauf definitiv eines der Highlights, das mit einigen Rockelementen den dann schon mittlerweile gut aufgeheizten Saal mitfühlen lässt.

Der energetische Sound wird vom Publikum dabei zwar größtenteils mit verhaltenem, aber doch sehr ehrlich gemeintem Mitwippen belohnt. Catastrophe & Cure selbst ist voll in ihrem Element: Selbst mit Headbanging genießen sie jedes einzelne musikalische Element in vollen Zügen. Von ihren E-Gitarren bis zu den stylischen Synths freuen sie sich sichtlich, auf der Bühne zu stehen. Die Indieherzen schlagen auf jeden Fall höher und spätestens bei der Zugabe – Like Crazy Doves – möchte man das Indieverse nicht mehr verlassen. „Catastrophe and Cure bleibt einfach immer magisch“ hört man noch jemanden vom Publikum beim Rausgehen sagen.

Zum Release ihres neuen Albums hat Subtext die Band auch interviewt. Das gerne hier nachlesen: Catastrophe & Cure: wieder da mit In The Wind

Hearts Hearts

Nach kurzer Abkühlpause merkt man dann wieder die Spannung steigen. Es wird gewartet. Denn bald steigt Hearts Hearts auf die Bühne und wird den Indie-Abend noch vergolden. Sie bereiten noch Globusse und Ballons als Props vor, ehe sie mit Stop Being Poor ihr Set beginnen. Das Publikum gibt sich jetzt auch schon merklich lebendiger und wackelt im Takt von Richtung zu Richtung.

Mit ihren weiten Hosen, zerzausten Friesen und bald folgenden Schweißtropfen laden die Mitglieder von Hearts Hearts dabei jeden von jung bis alt ein, mitzumachen. Und spätestens beim 5. Song – Rub My Eyes – ist das dann auch der Fall. Jeder singt gelassen mit und feiert die gemeinsame Indie-Liebe. Jubelnd und schreiend wird ab da immer wieder die Musik eingeleitet. Dazwischen wird Smalltalk mit dem Publikum geführt, so als würde eine kleine Familie zusammenkommen. „Ihr seits so super“ trifft ein Zitat aus dem Publikum den Nagel auf den Kopf.

Dabei ist das Quartett gar nicht in kompletter Originalbesetzung: Ein anderer Drummer musste ausnahmsweise einspringen. Das ist aber in der Routine gar nicht weiter aufgefallen. „Außer, dass die Setlist heute nicht ausgedruckt ist“, scherzt der Sänger David Österle. 18 Tracks sind es am Ende insgesamt, die das Publikum genießen dürfen. Dahinplätschernd geht es von Song zu Song, Tonalitäten werden fließend gewechselt und die Besucher:innen werden immer wacher und wacher. Am Ende schließen sie noch mit einer dreifach bestückten Zugabe und schicken danach alle ganz beseelt nach Hause.

Fazit

Indie in der Stadtwerkstatt macht einfach Spaß und lädt jeden und jede dazu ein, sich für kurze Zeit in eine kleine Blase von atmosphärisch mitreißender Musik zu begeben. Catastrophe & Cure gepaart mit Hearts Hearts ist dabei eine Mischung, die es gerne öfter geben darf.

Im Zweifel vor dem großen Screen oder hinter der Kamera.