rock am ring 2025
Foto: Dominic Riedlecker

Rock am Ring Tag 3: Wind, Wucht & Wahnsinn

Zwei Tage Party lagen schon hinter allen am Rock am Ring 2025, doch am Sonntag stand das heiß ersehnte Finale an. Regen, Wind, Sonne – egal, das Publikum ließ sich die Laune nicht verderben.

Schon am frühen Nachmittag strömten die Fans gut gelaunt zu den Bühnen, bereit für den letzten großen musikalischen Adrenalinschub. Am Festivalsonntag, dem großen Finale, blieb es ab dem Nachmittag zwar endlich trocken, dafür fegte ein kräftiger Wind über die Rennstrecke in Nürburg. Für einen fulminanten Schluss sorgten Falling In Reverse mit ihrer explosiven Mischung aus Post-Hardcore, Metalcore und Rap, gefolgt von The Warning und den Beatsteaks. Letztere heizten das Publikum bereits zuvor mit energiegeladenen Songs sowie klaren Botschaften gegen rechts und für Gemeinschaftsgeist und Rücksichtnahme ein. Headliner Korn setzten mit ihrem Utopia-Stage-Closing den Höhepunkt des Abends, ehe Sleep Token auf der Mandora Stage das endgültige Finale bestritten.

Zum Start am letzten Rock am Ring-Tag: Dead Poet Society

Ohne große Aufwärmphase stellten DPS schon zu Tagesbeginn klar, dass Konventionen überbewertet sind. Mit .HURT., Lo Air und .Intoodeep. verbinden sie kantigen Minimalismus mit hypnotischer Dynamik, bei der klassische Gitarrenlicks ebenso fehlen wie Langeweile. Das Ergebnis: roh, packend, absolut ohrwurmtauglich – und ein Weckruf für alle, die Genreschubladen hassen.

The Warning

Die drei Villarreal-Schwestern trotzten Windgeschwindigkeiten bis zu 70km/h, die anderen Bands schon mal den Backdrop zerfetzen, und schleuderten ein druckvolles Alternative-/Hard-Rock-Set ins Publikum. Präzises Zusammenspiel, raue Vocals und sichtbare Spielfreude bewiesen: Die nächste Generation Rock ist längst da – und braucht keinerlei Schonfrist.

Beatsteaks

Berlin grüßt das Rheinland: Mit Hand in Hand, I Don’t Care as Long as You Sing & Co. sowie klaren Ansagen gegen rechts verwandelten die Beatsteaks den Utopia-Floor in ein Kollektiv der Rücksicht und Lebensfreude. Bodenständig, humorvoll, unerschütterlich – selbst der Sturm mischte hier fröhlich im Circle Pit mit. Wuchtige Breakdowns, eingängige Refrains und schonungslos ehrliche Zeilen über Schmerz, Heilung und innere Stärke – diese Mischung ging den Leuten sofort unter die Haut. Letztlich war es weit mehr als eine gewöhnliche Show: ein Sieg über Widrigkeiten und ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie mächtig Musik sein kann.

Falling In Reverse

Pünktlich zum Sonnenuntergang über der Eifel betrat der Frontmann die Bühne als exzentrischer Zeremonienmeister. Sein Auftritt vereinte Elemente aus Metalcore und Rap, flirtete mit Pop-Punk und wurde von beeindruckenden Pyroeffekten sowie meterhohen Flammen begleitet. Mit bekannten Songs wie I’m Not a Vampire, All My Life und NO FEAR wurde das Publikum zum Mitsingen und Mitgrölen eingeladen – alles sitzt perfekt, alles klingt kraftvoll. Wer auf Skandale steht, fand in seinem überdrehten Gockel-Charme den perfekten Provokateur; wer hingegen auf Musik abzielte, wurde mit einem hochglanzpolierten, energiegeladenen Set belohnt. Seine Bühnenpräsenz, gepaart mit spektakulären Pyro- und Soundeffekten, verwandelte den Abend in ein Konzert im XXL-Format – ein echtes Erlebnis für alle Sinne. Trotz aller Kontroversen beweisen die Bandmitglieder, dass sie live nicht nur provozieren, sondern auch musikalisch überzeugen können. Dieses Konzert war laut, wild und überdreht – genau das macht es so sehenswert.

Korn & Sleep Token – Doppelschluss Korn machten um 23:30 Uhr die Utopia Stage am Rock am Ring dicht: Düster-wummernde Bässe, Baggy Jeans und Freak on a Leash als Donnerhall. Parallel ließen Sleep Token kurz vor 1 Uhr auf der Mandora Stage ein sphärisch-intimes Finale folgen – perfekt, um die Sturm-Energie langsam ausklingen zu lassen.

rock am Ring 2026

Unter tosendem Applaus kündigte der Veranstalter bereits am Freitag Linkin Park als ersten Headliner für Rock am Ring / Rock im Park 2026 an. Die neu formierte Band – nun mit Emily Armstrong am Mikro – hat mit dem Comeback-Album From Zero überzeugt. Die Festivals steigen vom 5.–7. Juni 2026. Early-Bird-Tickets gehen am Dienstag, 10. Juni 2025, 12 Uhr für 179 € in den Vorverkauf – erfahrungsgemäß schneller vergriffen, als man Numb mitsingen kann. Bis dahin kann man sich die Zeit mit unserem Rückblick auf Tag Eins und Zwei vertreiben!


Bereits im Alter von 17Jahren war ich über mehrere Jahre, als Fotograf für namhafte Unternehmen aus der Medienbranche ( Oberösterreichische Nachrichten , Tips , ProSiebenSat1Puls4 Gruppe) im Einsatz und konnte hier wertvolle Erfahrung sammeln. Auch Künstler im Bereich Rock,Pop und Electro waren schnell von meiner Arbeit begeistert. °Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr, doch erst: den rechten Augenblick nützen ist alles.°