Fiddler’s Green: Irland zu Gast
Am Freitagabend war Irland zu Gast im Posthof, oder Deutschland und Ungarn. Im Zuge ihrer Tour machten Fiddler’s Green den Linzer Hafen zur Heimstätte von Irland und Guiness. Ein Abend, der Fans zufriedenstellte, aber auch leider zeigte dass diese Art von Musik wohl nicht den Test der Zeit besteht. Support kam von Jolly Jackers aus Ungarn.
Guiness und Folk bestimmten an diesem Freitag den Auftakt in das Wochenende im Posthof Linz. Im großen Saal kamen etwa 550 Gäste zusammen, um gemeinsam dem Folk, Irland und Guiness ihre Anerkennung zu geben. Ein begeistertes, aber sicher nicht ganz so großes Publikum wie man es sich erhofft hatte. Man muss wohl auch mit dem Blick auf den Altersschnitt sagen: Folk und irische Töne dürften jetzt nicht gerade das Highlight im TikTok-Feed der jungen Generation sein. Schade, denn es gibt wohl kaum eine andere Musik, die so viel Lebensfreude ausstrahlt und ideal ist, um Menschen zusammen zu führen. Was auch dieser wunderbare Abend wieder bewiesen hat.
Jolly Jackers
Denn Anfang, den Aufwärmer zuzusagen, machten Jolly Jackers aus Ungarn. Um ehrlich zu sein, ein etwas seltsamer Genremix. Natürlich irische Elemente vorhanden, wäre auch seltsam, wenn man diese an diesem Abend als Support nicht hätte. Aber das war keine Konstante. Die meiste Zeit würde man eher vermuten, dass es sich um female Punk handelt, der gerade in der KAPU stattfindet. Die meiste Zeit überwiegen Gitarre und Bass, die Geige ist kaum merkbar, die Flöte als punktuelles Werkzeug im Einsatz. Der Gesang sehr direkt, sehr kurz abgestochen. Elemente, die man eben eher im Punk vermutet, ebenso die schnellen Schlagzeugpassagen. Es wirkt am Ende wie ein ein Gesamtwerk, das zwanghaft versucht, zu viele Zutaten zu vereinen. Nicht schlecht, und macht die meisten Songs auch Spaß anzuhören, aber dann am Ende trotzdem nicht ganz zufriedenstellend. Eine Band, die durchaus viel Potenzial hat, aber sich wohl noch finden muss, ihren Weg noch nicht eindeutig bestimmt hat.
Fiddler’s Green
Um 21:00 Uhr war es dann endlich soweit, der Mainact und auch der Hauptgrund für die Meisten, in den Posthof zu kommen. Denn der Saal war deutlich voller, das Foyer nun leer. Ein im Schnitt durchaus älteres Publikum, was wohl auch damit zusammenhängt, dass die Folk -Band aus Deutschland bereits seit 1990 auf Bühnen steht. Wieso dem so ist, wieso sie erfolgreich sind, wird bereits beim Eröffnungssong „Shanghaied in Portsmouth“ aus dem aktuellen Album „The Green Machine“ klar. Folk-Rock, der sich komplett klar ist, was er sein will, stimmig vom ersten Takt an, energiegeladen und vor allem einfach Freude bringt. Genau das soll irische Musik sein. Lebensfreude, Leidenschaft und Texte, mit denen man sich identifizieren kann. Genau diesen Vibe hatte dieser Abend ab dem ersten Moment, sowohl bei der Band als auch beim Publikum. Sind wir uns doch ehrlich, was soll man dann noch dazu sagen, wenn jeder und jede in diesem Raum jede Sekunde des Konzertes glücklich war?