LALOKI: Geburt einer Songwriterin

Eine musikstudierte, in Wien lebende Schwedin läutet ein kreatives Leben abseits der Tätigkeit als Radiomoderatorin ein und will sich auf ihrem Debüt nicht so recht zwischen Avantgarde, Jazz, Pop und Indie entscheiden. Gut so. Ein Album, das aus dem Nichts kommt, von einer Sängerin mit Songwriting-Skills: Mit „Lost Places“ beweist Laloki, dass man den Sound und die Attitüde aus Skandinavien durchaus in die österreichische Hauptstadt exportieren kann. Ausgesprochen hübsch.

Cover

Moa Janes ist kein unbeschriebenes Blatt, was die Musik angeht. 2014 ließ sie bereits unter eigenem Namen aufhorchen und war einem Kreis an Eingeweihten eventuell ein Begriff. Als Laloki soll diese Runde nun größer werden. Sie macht Musik, laut eigener Aussage mit cineastischem Touch, die ältere Semester bestimmt an Kate Bush oder Tori Amos erinnert, junge Menschen vielleicht an Emilíana Torrini („Solace“), Charlotte Gainsbourg („Sing Sing“) oder Lykke Li („Got To Be Right“) mit weitaus weniger Pathos, Drama und Theatralik.

Die Einflüsse dieses Albums scheinen aufgefächert wie ein Pfau, sind bunt, vielfältig und dennoch stets geschmackvoll. Was sich auf dem Papier oft super anhört, klappt aber in den seltensten Fällen. Laloki findet genug Mittel und Wege, sich als Künstlerin, Sängerin und Songschreiberin facettenreich zu zeigen. Der eigenen Künstlerpersona steht nichts im Weg. „Lost Places“ ist eine kühn produzierte Platte, in die man sich zu dieser Jahreszeit perfekt hineinversetzen kann, die sich nicht schert um eine spezifische Genre-Einordnung und dabei die weiten Auen des Pop durchstreift. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Die Eingängigkeit ist da, allerdings nie zu offensichtlich. Anmutig zirpen die Trompeten und Mariachi-Klänge, beispielsweise in der Single „All Your Symphonies“, mit einem gern als Marsch daherkommende Rhythmus.

Teresa Rothwangl

Auch wenn die zweite Hälfte etwas schwächelt, ist Janes ein hingebungsvolles Kleinod mit vielen eleganten Hängenbleibern gelungen, die Leichtigkeit ausstrahlen und sich rhythmisch ausgefeilt präsentieren. Verspielt und leicht begibt sich Laloki von Song zu Song und sie ist allemal dazu bereit, dem Hörer/der Hörerin mittels Musik ein breites Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

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Foto: Teresa Rothwangl

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