We just wanna have fun: Yasmo und die Klangkantine

Wunderbare Texte treffen auf eine Musikkapelle – oder anders gesagt, Yasmo und die Klangkantine waren in Linz. Am Samstag machte Yasmo mit ihrer Klangkantine einen Stopp im Posthof Linz – mit im Gepäck ihr neues Album „Prekariat & Karat“. 

Wer die Künstlerin kennt, weiß auch, wie ihre Shows sind – voller Liebe, voller großartiger Texte und ausgefeilten Musikarrangements. So wurden wir auch am Samstag nicht enttäuscht. Es war für jeden etwas dabei – ein bisschen Feiern, ein bisschen Gänsehaut, ein bisschen Mitsingen und ein bissen Liebe weitergeben.  Yasmin Hafedh ist in Österreich kein unbekannter Name mehr, nicht nur als Musikerin, sondern auch als Poetry-Slammerin, Autorin und für so manche anderen Menschen ein gutes Vorbild. Nichtm weil sie eine Quotenfrau in einer Männer dominierten Szene ist, sondern weil sie trotz den Umständen einfach ihr Ding durchzieht und ihre Erfahrungen durch ihre Texte weitergibt.

Ein Beispiel ist der Song „Interview“n welches als Intro eingespielt wurde, wo sie gemeinsam mit Christoph Grissemann über die mediale Darstellung von Frauen im Musikbusiness berichtet.  Oder auch das Lied „Popsong“ – das vor dem Album bereits als Single erschien. Der Song ist eine meiner Meinung nach realistische Darstellung von den einerseits hohen Anforderungen der Gesellschaft an die moderne Kunst, und andererseits von den prekären Lebensbedingungen der freien Kunst & Kulturszene in Österreich. Der Song zeichnet sich vor allem durch den überspritzen Einsatz von Autotunes aus – welcher in der heutigen Popkultur meiner Meinung etwas zu häufig verwendet wird, ironischerweise. Mein persönliches Highlight an dem Abend war unter anderem das gemeinsame Lied „Ein Uns“ gemeinsam mit Max Gaier (Sänger bei 5/8erl in Ehren). Dass eine weibliche Rapstimme perfekt mit dem Gesang von von Max harmoniert, hat bereits Fiva bei ihrem Album „Alles Leuchtet“ bewiesen. Generell sind viele der Lieder der neuen Platte sehr empfehlenswert, ob sie nun am Samstag live gespielt wurden oder nicht – einer meiner Favoriten ist unter anderem „Gib mir das“, „Komm her“ und „Gut Genug“.

Neben den neuen Songs waren natürlich auch einige alte Klassiker vertreten, unter anderem natürlich „Girls wanna have fun“ oder „Salzwasser“. Ich verfolge die junge Musikerin mittlerweile doch schon einige Jahre, und ich bin bis jetzt noch nie von ihr enttäuscht worden. Ob bei einem Konzert in der Messehalle Freistadt vor 20 Leuten, bei einem Qlash oder am Samstag im gut gefüllten Posthofsaal.

Foto: Andreas Wörister

 

 

 

 

 

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