Kolossus Däächt: Garagen-Rock, Bavarian Style!

Freitagabend – die lieben Herren von The Devil’s Rejects releasten bis frühmorgens ihre neue Platte in der Kapu (wir berichteten). Nicht unbedingt ideale Voraussetzungen für ein Konzert in ähnlicher Stilrichtung am Tag darauf in der Stadtwerkstatt. Dass die Herren Rock- und Punk-Fans aber stabil sind, bewiesen mehr als 100 Fans in der Stadtwerkstatt. Musikalisch hat es sich auf jeden Fall gelohnt!

Den Opener durften danach Local Heroes machen, die man eigentlich auch in der KAPU am Vorabend erwartet hätte: Wet Spinach. Wobei, eigentlich hätten sie ja gar nicht spielen sollen. Sie sprangen nämlich für die Wiener Bains ein, deren Bassist mit einer gebrochenen Hand leider passen musste. Musikalisch präsentierten sich Wet Spinach gewohnt stabil. Laut, Rock, ein bisserl Punk – und neues Material durfte man auch hören. Was will man eigentlich mehr?

Vielleicht Griper. Das Quartett, das in der Linzer Szene keine Unbekannte mehr ist, spielte den letzten Gig in dieser Besetzung, wird man sich an den Drums doch um Ersatz bemühen müssen. Dementsprechend gefeiert wurde der Abschied vor, während und nach dem Konzert – die Backstage-Biervorräte dürften ordentlich gelitten haben. Etwas grung-iger als der Opener, auch laut, und schade, dass physisch noch nicht allzuviel an Musik verfügbar ist. Kann ja noch werden – und mit neuer Besetzung und neuem Elan hoffentlich bald!

Headliner an diesem Abend durften Kolossus Däächt machen. Die sagten uns doch was? Genau, das war der Opener, der damals gemeinsam mit Griper bei den Vibrators in der KAPU aufgegeigt hat. Damals schon hat uns der 60er Garage-Rock der Regensburger beeindruckt – und was damals schon gut war, war dieses Mal fast noch besser. Brachial, publikumsnah, dabei immer mit einem gewisssen Lächeln auf den Lippen – ja, die Jungs wissen, wie man ein um diese Uhrzeit dann doch schon etwas, naja, nennen wir es mal schwierigeres Publikum unterhält. Ihr Album „Lipstick Love“ erscheint Ende dieses Monats. Unsere Empfehlung: hingehen! Ein Abend, der beweist, dass Linz durchaus zwei Parties hintereinander verträgt. Gut zu wissen!

Fotos: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.