Gesellschaft meshed#3 Social Media Conference von Andreas Kepplinger vor 10 Jahren Bei der meshed#3 in Linz gehts heute um Visual Talking. Dies klingt fürs erste ja höchst philosophisch, lässt aber auf spannende Beiträge hoffen. Vor Ort traf man neben den üblichen Social-Media-Verdächtigen auch interessierte Firmen und einzelnen Journalisten. Wir berichten den ganzen Tag live. Das gemeinsame Frühstück bei der Ankunft in der voestalpine Stahlwelt lässt schon mal auf einen großartigen Tag hoffen. Um geistig fit zu sein wurde reichlich Kaffee und Gebäck offeriert. Manche wollten sich gleich gar nicht von den Tassen losreißen so dass der erste Keynote Speaker erst mit etwas Verspätung beginnen konnte. Fotos werden geladen... Starker Anfang Zum Auftakt bietet Christian Blümelhuber einen Vortrag, der auch auf einer Kabarettbühne funktionieren würde. Das Drei mal Drei des Marketing begann mit Vater, Sohn und heiligem Geist und endete mit Vergleichen wie Porno, Schlagermusikern und Kreuzfahrten. Diese Sprache lässt starke Bilder im Kopf entstehen, die helfen seine durchaus neuen Ideen zu tranportieren. Das Publikum wird mehrfach gefordert aufzuzeigen oder Fragen zu beantworten. Auf Twitter überschlagen sich die Jubelmeldungen über die kurzen knackigen Bonmots des Deutschen. Beispiel gefällig? „Handlung interessiert keine Sau, Marketing funktioniert wie ein Porno – eine Nummer nach der anderen!“. Die Präsentations-Folien von Christian Blümelhuber gibts hier als PDF (1.3MB). Danach kommt mit Dan Zarrella eine Social Media Wissenschafter aufs Podium, der übliche Botschaften und Social Media Mantras mit statistischen Methoden überprüft und teils bestätigt, teils wiederlegt hat. Das man auf Twitter weniger über sich selbst sprechen sollte und auch dauernde Beschwerden die Follower eher abschrecken sind noch die simpelsten Thesen die fundiert bewiesen wurden. Fast schon überraschend scheint die Erkenntnis zu sein, das man seine Leser durchaus auch direkt zu Handlungen auffordern sollte. Also like diesen Artikel und Retweete ihn, bitte! Die Marketing und PR-Strategen Alter Schule mühen sich dann beim ersten Diskussions-Panel an dieser absoluten Messbarkeit merklich ab. Neues scheint ihnen dazu nicht wirklich einzufallen, und auch die Fragen der Moderatorin werden nicht wirklich verstanden. Diese Performance der PR-Branche könnte man als symptomatisch für den Umgang vieler Agenturen mit Web 2.0 sehen. Damit gehts ab in die Pause Fotos werden geladen... Nun wirds wirklich visuell Nach einem gemütlichen Mittagessen verzauberte uns Suma Mandagiri von brandpilgrim.com mit ihren Ideen von Visual Thinking. In einer wundbar händisch visualisierten Präsentation brach sie eine Lanze für Bilder, Zeichnungen, Farben und Formen als multinationale weltweit verständliche Sprache. Das die Zeichnungen mancher Leute noch unverständlicher sind als ihrer verbalen Erklärungen wurde nicht erwähnt. Und das Thema Copyright, CC-Lizenzen und Google Bildersuche wurde in dem Kontext leider garnicht erwähnt. Meiner Meinung nach fast unerlässlich um diese wunderbare Idee anzuwenden. Die Präsentation findet ihr hier. Fotos werden geladen... Die Tücken der neuen Technik und der alten Optik Der Vortrag von Bruno Uzzan über Augmented Reality sollte lieber gänzlich verschwiegen werden. Nach anfänglichen technischen Problemen durch ein Macbook mit Windows auf französisch, das kurzzeitig das gesamte Netzwerk lahmlegte, wurde das Publikum durch ein Powerpoint-Präsentation im schlimmsten 90er-Jahre-Stil herausgefordert. Ein harter Bruch und gerade beim Thema Visual Talking ein absolutes No-Go. Selbst die netten Augmented Reality- Anwendungsbeispiele konnten dann nur mehr bedingt begeistern. Fotos werden geladen... Wie stehts mit der Jugend? Abseites der Keynotes und Panels haben wir fünf Linzer TwitterInnen vor die Kamera gebeten, um uns ein paar Tips zu geben. Worauf sollten Kinder und Jugendliche beim Umgang mit Facebook, Twitter und Co. besonders achten. Was uns @tschoerda von Netural, @lugiwan von den Social Media Guides, @andreame von der Katholischen Aktion, @severinmayr von den Linzer Grünen und @social_comm von der voestalpine erzählen gilt übrigens auch für alle Erwachsenen, die sich dem Thema Social Media zum ersten mal nähern. Video makes the Online-Star Achim Beißwenger sprach danach über Videos im Web. Unter dem Titel „Youtube und seine Kinder“ präsentierte er erst viele Zahl und Daten. Das pro Minute 35 Stunden bewegtes Bildmaterial auf youtube landen und nur 0,33% der Videos viral funktionieren und mehr als eine Million Views bekommen.. alles nichts neues. Aber immerhin fundiert recherchiert und gut kompakt zusammengefasst. Die „best practice“-Beispiele zeigten bekannte und neue Kampagnen. Am Ende bricht Beißwenger seinen Beitrag auf wenige Learnings herunter. Die Idee ist das wichtigste, Musik, Multimedialität und Interaktivität gehören unbedingt dazu, und reine Werbung wird nicht mehr so leicht bei den Usern ankommen wie im TV. Marken müssen Medienmarken werden und Mehrwert bieten. Das Zauberwort ist branded entertainment. Den Beitrag von Gabriel Aldamiz-echevarria hab ich persönlich dann einfach nicht mehr verarbeiten können. Eine Kaffeepause war dringend notwendig. Der spanische Entepreneur sprach über seine Streetmode-Community www.chicisimo.com. Junge Mädchen und Frauen bloggen über ihre individuelles Styling – klingt nach den 15 minutes of fame for everyone. Fotos werden geladen... Nun gehts ans Eingemacht, Ja, natürlich! Beim zweiten Panel zum Thema „Brand Credibility im Social Web“ geht’s nun endlich zur Sache. Renate Gruber erzählt von ihrem CupCakes-Shop in Wien, in dem sie beweist das ein reines Offline-Produkt, das nur lokal verfügbar ist, in einer Nische mit Hilfe von Facebook extrem erfolgreich werden kann. Die Bio-Marke Ja! Natürlich hat sich die Bloggerin Ulli Cecerle-Uitz ins Boot geholt und lässt sie durchaus eigenständig nach Lust und Laune die Social Media Kanäle bedienen. Hier ist Authentizität das wichtigste. Bestätigt wird dies auch vom Kultur- und Medienwissenschafter Ramón Reichert. Der Erfahrungsaustausch steht bei dem Panel im Vordergund, leider sind die meisten Besucher schon gegangen. Denn hier wird Praxiswissen vermittelt und Fehlerquellen aufgezeigt. Doch anscheinend sollte jeder mal seinen eigenen Shitstorm bewältigt haben um daraus selbst zu lernen. Fotos werden geladen... Nun geht’s ab zum finalen gettogether – Mahlzeit! Videos der Vorträge gibts bald auf theangryteddy.com und unter meshed-conference.com. Fotos: a_kep Video: theangryteddy Artikel teilen Facebook Twitter geschrieben von Andreas Kepplinger photographer, designer, journalist 5 comments Show Comments (5) Hide Comments (5) Kevin Jun 22, 2011 Wäre trotzdem irgendwie gerne dabei gewesen. Besonders nice fand ich den Tweet über „Moe Zarella“. :D Wird aber sicherlich auch Videomaterial auf Vimeo oder so zu finden sein in den nächsten Tagen, hoffe ich zumindest! :) Antworten Severin Mayr Jun 23, 2011 Sehr gelungener Bericht, danke dafür. Fürs erste noch ein paar Anmerkungen zum Video, weil ich in der Eile natürlich wieder einiges vergessen habe: Zentrale Frage ist für mich, wo, in welcher Form und durch wen Medienkompetenz vermittelt werden kann. Aus relativ neu entstandener Freiheit resultiert imo auch neue (Eigen-)Verantwortung. Blödsinn (um nur ein Beispiel zu nennen) machen vermutlich die meisten Jugendlichen – das gehört einfach dazu. Durch die rasche, kaum überschaubare Verbreitung und die Dauerhaftigkeit kann sich Blödsinn nur viel intensiver auswirken als noch vor ein paar Jahren. Ich persönlich bin manchmal froh, dass ich vor 10 oder 15 Jahren noch keine Möglichkeit gehabt habe, mich auf Facebook, Twitter etc. auszutoben. ;-) Antworten meshed #3: Social Media in Linz | subtext.at Jun 23, 2011 […] Unseren Livebericht von der meshed#3 mit vielen Fotos und Video findest du hier […] Antworten Achim Beißwenger: "Letztendlich soll es gelingen mit Konventionen zu brechen." Jul 2, 2014 […] Eine ausführliche Berichterstattung zur meshed#3 findet sich auch auf subtext.at […] Antworten Achim Beißwenger: YouTube und seine Kinder - TheAngryTeddy.com - Webmarketing Blog & Podcast Dez 21, 2014 […] Eine ausführliche Berichterstattung zur meshed#3 findet sich auch auf subtext.at […] Antworten Kommentieren Cancel ReplyYour email address will not be published. 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